Halber Preis, mehr TOPS: Neues Nvidia Jetson Orin Nano Developer Kit

Das neue Jetson Orin Nano Kit soll 70 Prozent mehr Leistung als der Vorgänger bieten. Das Bundle aus SoM und Carrier Board zielt auf Developer und Hobbyisten.

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Nvidia Jetson Orin Nano

(Bild: Nvidia)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Nvidia hat das Developer Kit Jetson Orin Nano aktualisiert. Die neue Version, der Nvida den Beinamen "Super" verpasst hat, ist laut Hersteller dank einer Taktsteigerung bis zu 68 Prozent schneller als der Vorgänger. Käufer der bisherigen Basisversion bekommen auf Wunsch ein neues JetPack SDK, das den Takt-Boost nachträglich freischaltet.

Der Listenpreis des neuen Modells beträgt mit 249 Euro etwa die Hälfte des alten Modells, das mit 499 Euro zu Buche schlägt. Das Update ist notwendig, weil inzwischen auch die Mobilprozessoren von AMD, Intel und Qualcomm flotte KI-Beschleuniger integrieren, die zuletzt schneller wurden als die Basisversion des Jetson Orin Nano.

Nvidia bezeichnet das Jetson Orin Nano Super Developer Kit als System-on-Module (SoM): Auf der Platine sitzt ein aufgelöteter ARM-Prozessor mit integrierter Grafikeinheit, der RAM und sämtliche Anschlüsse. Im Grunde handelt es sich um einen flotten Einplatinencomputer, wie ein größerer Raspi. Das Kit zielt sowohl auf Entwickler von KI-Anwendungen als auch auf Hobbyisten, die eigene KI-Modelle verwenden möchten.

Die Anschlüsse des Jetson Orin Nano Super bleiben identisch zur bisherigen Version.

(Bild: Nvidia)

Nvidia legt keinen neuen Prozessor für den Jetson Orin Nano Super auf – dementsprechend ist die Technik nicht mehr taufrisch: Der Prozessor kombiniert sechs ältere ARM-Kerne vom Typ Cortex-A78AE – das Basisdesign A78 stellte ARM im Jahr 2020 vor – und eine GPU mit 1024 Shader-Kernen aus Nvidias vorvorletzter Generation Ampere. Letztere kam auch bei der GeForce-Serie RTX 3000 zum Einsatz. 32 Tensor-Kerne übernehmen die Matrixberechnungen für KI-Algorithmen.

Die Mehrleistung erreicht Nvidia durch eine Taktsteigerung der GPU von 635 auf 1020 MHz. Die Tensor-Kerne schaffen so 67 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde, also 67 TOPS statt wie zuvor 40, im gängigen Datenformat INT8. Um die Rechenwerke schneller mit Daten zu füttern, verlötet Nvidia schnelleren LPDDR5-6400-Speicher. Er überträgt 102,4 GByte/s – 50 Prozent mehr als beim Vorgänger. Davon profitieren insbesondere große Sprachmodelle (Large Language Models, LLMs). Unklar ist, ob das SDK auch den Speichertakt auf alten Boards erhöht.

Die CPU-Kerne bekommen einen kleinen Schub von 1,5 auf 1,7 GHz. Ohne neuen Chip erkauft sich Nvidia die zusätzliche Performance durch eine höhere Leistungsaufnahme. Die Super-Version lässt sich mit 7 bis 25 Watt konfigurieren statt wie bisher 7 bis 15 Watt.

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Das Carrier-Board bietet die üblichen Verbindungsanschlüsse, darunter Gigabit Ethernet, USB 3.2 Gen 2 (10 Gbit/s) und USB-C, Displayport 1.2, zwei Kameraanschlüsse sowie Dual M.2-Slots mit Key M und Key E für eine NVMe-SSD und ein WLAN-Modul.

Weitere Details lassen sich dem Nvidia-Blog entnehmen. Die technischen Details finden sich im Datenblatt des Jetson Orin Nano Super Developer Kit. Deutsche Händler listen bisher nur die alte, langsamere Version zum noch hohen Preis jenseits der 500 Euro. Aufgepasst: Der Jetson Nano (ohne Orin) (ab 244,23 €) verwendet einen langsameren Prozessor.

Update

Milliarden Rechenoperationen pro Sekunde zu Billionen korrigiert.

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