Roboter überprüft Stromnetz

US-Forscher haben einen Roboter entwickelt, der Hochspannungsleitungen abfahren kann.

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Ein Robotersystem, das Hochspannungsleitungen automatisch abfahren kann, soll das riesige und zum Teil veraltete nordamerikanische Stromnetz auf potenzielle Probleme untersuchen. Teure und aufwendige Inspektionen per Hubschrauber würden so unnötig. Das Gerät wurde vom Electric Power Research Institute (EPRI) entwickelt, einer unabhängigen Non-Profit-Forschungseinrichtung der US-Stromindustrie, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

Der aktuell verfügbare Prototyp wiegt rund 65 Kilo und ist 1,8 Meter lang. Der Roboter soll noch in diesem Monat erstmals bei einem Außeneinsatz getestet werden. Das System nutzt Rollen zur Fortbewegung, mit denen es in die Leitung eingehakt wird. Der Roboter kann sich auch über Masten bewegen, indem er die in neueren Modellen eingebauten Kabel nutzt, die darüber hinweg führen. "Es gibt derzeit nichts Vergleichbares auf dem Markt – kein Gerät, das auch nur etwas Ähnliches versuchen würde", sagt Andrew Phillips, Forschungschef für den Bereich Hochspannungsleitungen beim EPRI.

Der rechteckige Roboter sieht ein wenig wie ein kleines Solarauto aus – er enthält eine hochauflösende Kamera und Sensoren, die beispielsweise Bäume erkennen können, die in die Leitungen hineinzuwachsen drohen. "Dabei erfolgt eine Bildanalyse, um festzustellen, ob sich im Vergleich zu einer früher gemachten Kontrollaufnahme etwas verändert hat", sagt Phillips. Die Erkennung solcher Probleme gehört zu den Top-Prioritäten der Stromversorger, sind Bäume bei Überlandleitungen doch einer der Hauptauslöser von Stromausfällen.

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(bsc)