Swisscom-Tochter Fastweb darf mit Vodafone Italia fusionieren
Alle zuständigen italienischen Behörden haben jetzt die entsprechende Übernahme-Transaktion genehmigt.
Der Swisscom Hauptsitz.
(Bild: Swisscom)
Der Weg ist frei für die Übernahme von Vodafone Italia S.p.A. durch das führende Schweizer Telekomunternehmen Swisscom AG. Nachdem zum 23. September 2024 bereits die Generaldirektion Wettbewerb der EU-Kommission, das italienische Ministerratspräsidium sowie die Schweizer Wettbewerbskommission zugestimmt hatten, kommt jetzt für die Transaktion weiterer, ausstehender Segen aus Italien. Am Freitagabend vermeldete Swisscom grünes Licht von nun allen zuständigen Behörden, die die Übernahme noch zu genehmigen hatten.
Dazu zählen das Ministerium für Unternehmen und Made in Italy (Ministero delle Imprese e del Made in Italy), kurz MIMIT. Es handelt sich dabei um eine Abteilung der italienischen Regierung, die sich mit Industrie-, Handels- und Kommunikationspolitik beschäftigt. Diese Regierungsstelle gab ihr Okay, indem sie den Kontrollwechsel von Vodafone Italia als Besitzerin von Spektrum-Lizenzen bewilligte, teilt Swisscom mit.
Außerdem erfolgte die vorbehaltlose Genehmigung durch das MIMIT bereits am 19. Dezember nach Kenntnisnahme der Zustimmung seitens der italienischen Aufsichtsbehörde für das Kommunikationswesen (Autorità per le Garanzie nelle Comunicazioni) und der italienischen Wettbewerbsbehörde (Autorità Garante della Concorrenza e del Mercato), so Swisscom.
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Swisscom, zu 51 Prozent im Besitz der Schweizerischen Eidgenossenschaft, ist dabei, Vodafone Italia mit der Mailänder Swisscom-Tochter Fastweb zu fusionieren. Im Zuge dessen soll der zweitgrößte Telekomanbieter Italiens hinter dem Marktführer TIM (Telecom Italia Mobile) entstehen. Vodafone Italia und Fastweb passen bestens zusammen: Während Vodafone Italia die mit Abstand größten Marktanteile beim Mobilfunk verzeichnet, fehlt dieser bei Fastweb, das ausschließlich über ein Breitbandnetz verfügt, stark beim Festnetz ist, aber Mobilfunkkapazitäten bislang zukaufen musste.
Fastweb schon lange bei Swisscom
Schon seit mehr als 17 Jahren ist die Swisscom mit Fastweb in Italien im Markt. 2007 stiegen die Schweizer für knapp 7 Milliarden Schweizer Franken (damals circa 4 Milliarden Euro) bei Fastweb ein und erwarben damit einen Grossteil der Unternehmensanteile, die restlichen Aktien sicherte sich Swisscom im Jahr 2010 und 2011 und nahm die Fastweb-Aktie anschließend von der italienischen Börse.
Für die Übernahme von Vodafone Italia will Swisscom nun acht Milliarden Euro ausgeben. Das mit Fastweb fusionierte Unternehmen wird einen Umsatz von etwa 7 Milliarden Euro erzielen und circa 8000 Mitarbeitende beschäftigen. Swisscom selbst erwirtschaftete 2023 einen Umsatz von gut 11 Milliarden Franken (derzeit rund 11,929 Mrd. Euro). Swisscom rechnet mit dem Vollzug der Transaktion bis zum ersten Quartal 2025.
(nie)