Smartwatch statt Smartphone? So viel ist heute schon möglich
Smartwatches übernehmen immer mehr Smartphone-Aufgaben: Wer eine trägt, kann das Smartphone oft in der Tasche lassen. c’t 3003 zeigt, was alles möglich ist.
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Smartwatches werden immer vielseitiger und übernehmen zunehmend Aufgaben, die früher nur mit einem Smartphone möglich waren. Navigation, Sprachsteuerung, To-Do-Listen und sogar Musik laufen mittlerweile direkt auf dem kleinen Display am Handgelenk. Doch wie gut sind diese Funktionen wirklich? Wir haben getestet, in welchen Bereichen Smartwatches das Smartphone ersetzen können, wo sie ihre Stärken ausspielen und wo sie nach wie vor an ihre Grenzen stoßen.
Transkript des Videos
(Hinweis: Dieses Transkript ist für Menschen gedacht, die das Video oben nicht schauen können oder wollen. Der Text gibt nicht alle Informationen der Bildspur wieder.)
Guckt mal hier, das ist meine Smartwatch. Und die habe ich in den letzten Wochen nicht nur für den üblichen Kram verwendet, sondern damit versucht, mein Smartphone so gut es geht zu ersetzen. Und ganz ehrlich: Ich war überrascht, wie gut einige Sachen inzwischen nur mit einer Smartwatch gehen. Da hat sich echt viel getan in den letzten fünf Jahren. Aber bevor jetzt alle in die Kommentare haut: Eine Smartwatch kann ein Smartphone ja niemals ersetzen. Stimmt, bin ich voll bei euch, muss sie aber auch gar nicht. Ich meine, trotzdem krass, dass das mittlerweile möglich wäre.
Und vor allem: Smartwatches mit LTE sind auch das perfekte Dumbphone. Also ich lasse meine Smartwatch mittlerweile öfter in einem anderen Zimmer liegen und kriege Benachrichtigungen ja trotzdem noch. Also keine Fomo. Ich verfalle aber trotzdem nicht in dieses Doom-Scrolling, weil Social-Media-Apps auf keiner Smartwatch laufen. Es gibt aber einige andere Apps, die wirklich gut auf Smartwatches laufen. Genauer gesagt: Es gibt fünf Dinge, für die ich auch nach diesen Wochen lieber meine Smartwatch benutze. Und es gibt Dinge, die mit der Smartwatch deutlich schlechter gehen oder halt gar nicht. Ich habe in den letzten Wochen zwischen Samsung, Apple, Garmin und der Pixel Watch hin- und hergewechselt. Und in diesem Video zeige ich euch jetzt ganz konkret, für was Smartwatches wirklich sinnvoll einzusetzen sind und für was nicht. Also bleibt dran!
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Eine Sache vorweg: Ich benutze Smartwatches jetzt seit über zehn Jahren. Also von so Fitness-Trackern, hybriden Smartwatches oder diesen ganz klassischen hier. Hatte ich alles schon am Handgelenk. Und ich finde, es macht total Sinn, dass die Uhr, die man ja vielleicht sowieso am Handgelenk trägt, auch ein paar Computeraufgaben übernehmen kann. Aber: Smartwatches haben einen Haken. Sie sind meistens ziemlich fest in ihrem Ökosystem verankert. Apple Watch und iPhone? Perfekte Kombi. Aber versucht mal, eine Apple Watch mit einem Android-Smartphone zu koppeln. Geht nicht. Und umgekehrt ist es ähnlich: Die Galaxy Watch Ultra und die Pixel Watch funktionieren nur mit Android. Das nimmt einem leider die Möglichkeit, sich für ein anderes Smartphone-Betriebssystem als Smartwatch-Betriebssystem zu entscheiden. Ich habe deswegen für dieses Video alle Anwendungsfälle, die ich mit meiner Apple Watch habe, auch mehrere Wochen mit dieser Samsung Galaxy Watch Ultra, der Pixel Watch und der Garmin Epix Pro ausprobiert. Die Garmin ist natürlich nicht eins-zu-eins als Smartwatch ausgelegt, aber mit so einer Garmin-Smartwatch geht trotzdem schon relativ viel. Und ich kann die Garmin mit einem iPhone oder einem Android-Smartphone verbinden. Ich bin also nicht auf ein Ökosystem festgelegt.
Organisation mit Notitzen und To-Dos
So, jetzt aber zum Eingemachten: Kennt ihr das, dass ihr so spontane Ideen habt oder euch irgendwas siedend heiß einfällt, aber ihr gerade so zwischen Tür und Angel seid und keinen Nerv habt, das noch irgendwo richtig zu notieren? Ja, das könnt ihr jetzt einfach in eure Smartwatch einsprechen. Und das wird dann auch direkt transkribiert und in die Notizen-App geworfen. Hier sind die Android-Wear-Uhren besser aufgestellt. Ich kann hier nämlich Sprachaufnahmen machen, die dann direkt transkribiert werden. Das funktioniert über die KI-Funktionen direkt in Android. Da haben wir auch schon mal ein Video drüber gemacht, wenn euch das interessiert.
Also ich kann auf dieser Galaxy Watch jetzt einfach eine Sprachmemo aufnehmen und sehe die dann direkt transkribiert auf dem Uhrendisplay. Das Transkribieren funktioniert online. Also ich muss gar nicht unbedingt das Handy verbunden haben, wenn die Uhr mit dem WLAN verbunden ist oder ein LTE-Modem besitzt. Direktes Transkribieren geht bei der Apple Watch nicht. Und auch die Apple-Notizen-App gibt es nicht fĂĽr die Apple Watch. Aber es gibt einige Drittanbieter-Apps, die die Aufgaben ĂĽbernehmen. Was ich besonders oft benutze auf der Apple Watch, ist die App Whisper Memos. Ein kurzer Druck auf den Action-Button und schon kann ich einfach irgendwas in meine Apple Watch einsprechen. Das wird dann automatisch transkribiert und per E-Mail an mich gesendet. FĂĽr mich super, weil ich ja immer wieder in meine Mails schaue und da dann diese Gedanken notiert sind. Und ich habe mir noch einen Kurzbefehl eingerichtet, der das Transkript automatisch in ChatGPT mit einem Prompt kopiert und der Output landet dann automatisch in meiner Notizen-App. Die anderen wichtigen Orga-Funktionen, die ich eigentlich viel mit dem Smartphone mache, sind Kalender- und To-Do-Apps. Das macht fĂĽr mich auch irgendwie Sinn, dass das auf meiner Uhr ist.
Also dass da eben nicht nur die Zeit, das Datum und eine Stoppuhr angezeigt werden, sondern auch direkt meine Kalendereinträge und meine To-Dos. Auf der Apple Watch habe ich – wie auf allen Apple-Geräten – Fantastical als Kalender. Und weil Fantastical sich direkt mit Todoist verbinden lässt, habe ich hier mit einem Knopfdruck auf dieses kleine Kalender-Icon direkt alle Termine und Aufgaben der nächsten Tage im Blick. Aber auch die normalen Kalender-Apps lassen sich super auf dem kleinen Smartwatch-Display verwenden. Also hier mal der Standard-Apple-Kalender auf der Apple Watch und hier der Google-Kalender auf Wear OS. Das ist der Google-Kalender auf einer Pixel Watch und auf einer Galaxy Watch Ultra. Bei Samsung habt ihr ja neben den Google-Apps auch immer noch die Samsung-Apps für Kalender und Co. vorinstalliert. Und da läuft beides wirklich gut auf der Smartwatch. Generell gilt bei Wear-OS-Uhren: Wenn ihr mehr Personalisierung wollt, was Kalender angeht, dafür benutze ich Business Kalender 2. Der sieht dann so aus. Meine Aufgaben verwalte ich mit Todoist, das ja zum Glück plattformübergreifend angeboten wird und deswegen super mit Android- und Apple-Smartwatches funktioniert. Und egal, ob Apple Watch oder Wear-OS-Uhr: Ich kann über den Sprachassistenten oder direkt in den Apps neue Termine und Aufgaben anlegen. Also dafür brauche ich eigentlich gar kein Smartphone mehr. Bei Garmin kann ich immerhin meine Kalender hinzufügen und bekomme die dann auch direkt hier als Widget angezeigt und kann mich so durch die nächsten Tage klicken. Interaktiv wird es allerdings nicht, da Garmin bei To-Do- und Kalender-Funktionen eher eingeschränkt ist. Das wird sich aber auch durch die nächsten Kategorien ziehen. Garmin ist einfach primär eine wirklich gute Fitness-Uhr, die ja auch Funktionen bietet, die die anderen gar nicht können. Das fängt schon damit an, dass die Garmin hier die einzige Smartwatch ist, die auch ohne Touch-Eingaben gesteuert werden kann.
Also wer sich eine Garmin kauft, weil er die Fitness-Funktionen gern haben möchte, der bekommt halt ein bisschen weniger Computer am Handgelenk. Ein paar essenzielle Dinge klappen zwar, aber E-Mails und Messenger zum Beispiel nicht wirklich. Also klar, die Garmin-Uhr spiegelt mir hier einfach meine Benachrichtigungen von meinem Smartphone wider. Aber auf Nachrichten oder E-Mails antworten oder die wenigstens als gelesen markieren, klappt nicht. Garmin hat auch einen eigenen Messenger-Dienst, der aber mehr auf Fitness-Aspekte ausgelegt ist. Also den könnt ihr zum Beispiel mit diesen Satellitentelefonen von Garmin verwenden und dann auch ohne Internet einfach über Satellit Nachrichten austauschen. Da sind die Android-Wear- und Apple-Smartwatches auf jeden Fall besser aufgestellt. Ich kann hier direkt in die E-Mail-App meiner Wahl gehen und da dann direkt auf der Smartwatch alle E-Mails durchsuchen, eine E-Mail schreiben usw. Bei der Apple Watch mache ich das immer über die vorinstallierte Mail-App oder Outlook. Bei den Android-Uhren nehme ich die Gmail-App oder auch Outlook.
Etwas schwieriger wird es bei Messengern. Es gibt nämlich keine WhatsApp-Version für die Apple Watch. Und das liegt jetzt nicht daran, dass Apple das irgendwie technisch einschränken würde. Meta hat über die Zeit alle Apps für die Apple Watch eingestellt. Also früher gab es da Instagram und den Facebook Messenger, mittlerweile nicht mehr. Das liegt also mehr an Meta und dass die jetzt vielleicht kein Bock auf Apple-Watch-Apps haben als an Apple selbst. Für Android-Smartwatches gibt es aber eine eigene WhatsApp-App und die ist wirklich ein vollwertiger Ersatz für die Smartphone-App. Also ich kann hier per Tastatur oder Sprache neue Nachrichten versenden, kann sogar Sprachnachrichten aufnehmen und durch alle Chats direkt auf der Uhr scrollen. Das ist auch einer der größten Unterschiede zwischen den beiden Plattformen im Moment. Wenn ich WhatsApp als Standard-Messenger habe, kann ich mit einer Wear-OS-Smartwatch einfach mein Smartphone liegen lassen. Auf der Apple Watch kann ich nur eingehende Nachrichten lesen, wenn sie nicht zu lange sind, und direkt beantworten. Neue Nachrichten versenden klappt an der Apple Watch halt gar nicht. Auch nicht über Siri.
Smart Home Steuerung
Gleicher aufgestellt sind die Apple-Watch- und Google-Wear-Uhren beim Thema Smart Home. Ich steuere meine Lampen und Thermostate über das Smartphone und mittlerweile auch immer mehr über die Smartwatch. Dafür habe ich für jeden Schalter einen Kurzbefehl erstellt. Das geht bei iOS entweder mit Apple Home oder mit Home Assistant. Und diese Kurzbefehle habe ich dann auf das Watchface meiner Apple Watch gelegt. Alternativ kann man aber auch ganz klassisch in die Home-App auf der Apple Watch gehen. Die ist aber etwas überladen, wenn man nicht nur ein paar Geräte hat. Home Assistant bietet auf der Apple Watch genauso wie auf den Wear-OS-Smartwatches konfigurierbare Widgets an. Die sind auf jeden Fall flexibler als bei Apple Home oder auch bei Google Home selbst. Aber auch mit Google Home kriegt ihr auf den Wear-OS-Uhren einzelne Lampen direkt auf das Watchface gelegt. Und da kann ich das Licht dann definitiv schneller einstellen wie mit einem Lichtschalter oder wenn ich erst das Handy aus der Tasche holen muss.
Also habe ich hier getestet. Einmal über die Apple Watch, einmal über die Galaxy Watch Ultra. Geht beides ziemlich schnell. Noch schneller geht es nur über Sprachsteuerung. Und auch da hat sich bei den Smartwatches einiges getan. Die neueren Apple-Watch-Modelle und zum Beispiel die Pixel Watch 3 verarbeiten Sprachbefehle, also Siri oder den Google Assistant, mittlerweile on device. Also ohne Internetverbindung kann ich mir schnell zum Beispiel einen Timer stellen. Und selbst mit der Galaxy Watch Ultra, die eine Internetverbindung für den Google Assistant benötigt, einzelne Lampen über den Sprachassistenten zu steuern, ist plattformübergreifend echt schneller geworden. Und diese Sprachsteuerung wäre stand jetzt auch der einzige Weg, um über eine Garmin-Uhr das Smart Home zu steuern. Leider hat die Garmin Epix Pro hier kein Mikrofon, also auch kein Siri oder Google Assistant. Aber in der etwas neueren Garmin Fenix 8 ist ein Mikro verbaut. Das könnte also in Zukunft ein Feature zumindest für Flaggschiff-Modelle werden. Und dann kann ich Siri oder den Google Assistant direkt mit der Garmin verwenden.
Mediensteuerung
Für die Mediensteuerung auf meiner Uhr benutze ich zwar auch manchmal den Sprachassistenten, wenn ich eine bestimmte Playlist hören will. Meistens starte ich die Musik, Podcasts oder Hörbücher aber am Smartphone und krieg dann direkt auf das Smartwatch hier ein Bedienfeld angezeigt. Darüber kann ich dann vor- und zurückspulen, pausieren und die Lautstärke anpassen. Das funktioniert zum Beispiel auch mit Streaming-Boxen wie dem Apple TV oder Chromecast. Also ich schaue hier eine Serie auf dem Apple TV und kann dann hier die Apple Watch als Fernbedienung benutzen und dann damit zum Beispiel das Intro skippen oder durch YouTube navigieren. Ich kann aber auch Musik direkt an der Uhr starten. Also ich habe bei allen Uhren hier die Möglichkeit, die App von meinem Streaming-Dienst zu installieren und dann Musik direkt auf die Smartwatch zu laden. Dann brauche ich nur noch Bluetooth-Kopfhörer und ich kann komplett ohne Smartphone Musik hören. Also kurz gesagt: Die Uhren sind im Prinzip ein vollwertiger MP3-Player mit Zugriff auf Spotify, YouTube Music, Deezer, Audible und so weiter. Die Apple Watch und die Galaxy Watch Ultra können Medien sogar über die integrierten Lautsprecher wiedergeben. Also hier mal auf der Ultra 2 klingt das noch ganz okay. Auf der Galaxy Watch Ultra auch. Wenn ich jemandem einen kurzen Song zeigen möchte, muss ich jetzt halt nicht mehr zwingend mein Smartphone nehmen.
Navigieren mit der Smartwatch
Navigation ist für mich ein persönlicheres Thema. Ich erinnere mich noch, als ich vor zehn Jahren immer wieder in München gearbeitet habe und dann vom Büro zum Hotel gelaufen bin, dabei telefoniert habe und damals schon nervig fand, dass ich Google Maps auf dem Smartphone in meiner Hand laufen lassen musste. Und das muss ich heute nicht mehr. Also wenn ich jetzt durch eine Stadt laufe und irgendwie mich nicht auskenne, dann kann ich einfach meine Smartwatch verwenden. Das geht auf allen Modellen, die ich hier habe. Bei Apple funktioniert das über Apple Maps. Und das ist inzwischen auch meiner Meinung nach ein gutes Stückchen besser geworden. Also kann man durchaus als Ersatz für Google Maps verwenden. Und wenn man direkt an der Apple Watch navigieren möchte, muss man das auch. Ich kann eine neue Route nur über Apple Karten direkt auf der Uhr starten. Bei Google Maps müsste ich das zuerst am iPhone starten und sehe dann die Route auch auf der Apple Watch. Ich verwende meistens Apple Maps schon allein wegen der Funktion, dass mir das beim Start anzeigt, wie lange ich zu Fuß brauche in einem bestimmten Radius, den ich über die Krone hier einstellen kann. Das ist von zwei Minuten bis zu einer Stunde frei einstellbar.
Ansonsten kann ich aber bei WatchOS über Apple Karten und bei WearOS über Google Maps eigentlich alle Funktionen verwenden, wie mit der Smartwatch-App auch. Also zumindest alle Funktionen, die auf diesem kleinen Display einigermaßen Sinn ergeben. Bei Apple Karten funktioniert diese Flyover-Funktion zum Beispiel nicht auf der Apple Watch. Dafür funktionieren aber alle Routen-Modi, also Fußgänger, Fahrrad, ÖPNV und natürlich Auto. Und ich kann die Offline Karten von Apple oder Google Maps auch direkt auf meine Smartwatch speichern. Ich starte Maps auf der Smartwatch meistens per Sprachassistent. Also ich stehe in der Innenstadt und sage, navigiere mich zum Hauptbahnhof. Natürlich hat Garmin auch eine Navigationsfunktion mit Offline Karten in die Smartwatch eingebaut, allerdings so, dass es vor allem auf den Fitness-Aspekt abgestimmt ist. Also ich muss ein Gehtraining starten, um die Navigationsfunktion der Uhr zu aktivieren. Dann kann ich aber hier nach Points of Interest oder auch nach einer Adresse suchen. So richtig Google Maps kann ich aber leider nicht installieren. Dafür kann mir die Garmin-Uhr aber Navigationsanweisungen von meinem Android-Smartphone anzeigen. Also für den Anwendungsfall Stadt-Navigation funktioniert das schlechter als Google Maps. Aber für Wandern oder andere Outdoor-Sport-Aktivitäten sind die Karten auf der Garmin-Uhr super.
Bezahlen mit der Smartwatch
Okay, mein letzter Punkt ist etwas obvious, aber Bezahlen ist mit der Smartwatch noch mal ein Stück komfortabler geworden. Ich verwende persönlich fast nur noch Apple Pay bzw. Google Pay, wenn ich irgendwo die Möglichkeit habe, über ein NFC-Terminal zu bezahlen. Und da nicht immer das Smartphone an der Kasse rausholen zu müssen, sondern einfach die Uhr ranhalten zu können, ist schon komfortabel. Und da geben sich die verschiedenen Uhrenanbieter nicht wirklich was. Also Apple Pay, Google Pay, Samsung Pay und Garmin Pay funktioniert alles gut und zuverlässig. Vorteil von Apple, Samsung und Google ist aber, dass da nicht nur Bezahlkarten hinzugefügt werden können, sondern auch Zugtickets, Boarding Pässe oder Eintrittskarten. Das ist gerade bei so Schlangen am Einlass oder am Flughafen super praktisch. Einmal kurz die Uhr zeigen und ihr seid durch.
So, das waren jetzt alles Punkte, bei denen die Smartwatches in meinen Augen wirklich gut funktionieren. Aber es gibt halt auch mindestens genauso viele Punkte, wo Smartwatches gar nicht oder nur Minimalfunktionen von einem Smartphone übernehmen können. Klar, da die Uhren alle keine Kameras verbaut haben, fällt das Fotografieren schon mal komplett weg. Und selbst wenn die Hersteller anfangen, da Kameras in die Smartwatch zu bauen, rein von der Kameragröße dürften die Bilder da schon bedeutend schlechter aussehen als mit einer Smartphone-Kamera. Und auch KI-Anwendungen finden auf einer Smartwatch noch gar nicht statt. Also ChatGPT, Gemini, Perplexity – alles nur auf dem Smartphone verfügbar aktuell. Genauso wie Banking-Apps und so weiter. Und natürlich funktioniert auch der Medienkonsum auf so einem winzigen Display nicht. Also ihr könnt darauf YouTube-Videos schauen, sogar mit Ton. Aber das sieht halt dann so aus. Also ist bei Querformat-Videos jetzt nicht so dolle. Und generell: Webbrowsing auf der Apple Watch lässt sich Safari nur öffnen, wenn man einen Link anklickt. Die Galaxy Watch Ultra hat direkt den Samsung-Browser auf der Uhr und das ist schon praktisch. Aber gerade weil das Display rund ist, habe ich fast immer lieber mein Smartphone genommen.
Fazit
Aber – und damit sind wir auch beim Fazit – in vielen Bereichen kann das Smartphone einfach in der Tasche bleiben, wenn ich meine Smartwatch trage. Und das finde ich schon einigermaßen erwähnenswert, weil das halt vor ein paar Jahren noch komplett anders war. Ich kann jetzt meine Wohnung verlassen, wo NFC angeboten wird, bezahlen, kann Nachrichten und E-Mails verschicken, mich navigieren lassen, direkt über die Uhr Musik, Podcasts und Hörbücher hören. Ja, also wirklich viele Sachen, die ich mit dem Smartphone sonst machen würde. Und auch generell ist der Unterschied zwischen WatchOS und WearOS in letzter Zeit auf jeden Fall kleiner geworden. Als ich damals von einer Asus-Smartwatch zu einer Apple Watch Series 5 gewechselt bin, da war der Unterschied noch so spürbar, dass ich allein dafür ein iPhone benutzt hätte. Heute macht das jetzt nicht mehr den großen Unterschied, ob ich jetzt eine aktuelle WearOS-Smartwatch oder eine Apple Watch verbinde. Garmin, klar, das ist ein bisschen anders. Auch wenn einige Dinge damit gut funktionieren, die bleibt halt eine Fitness-Uhr und keine Computer-Uhr. Aber wenn man in erster Linie eine Sport-Uhr will, dann sendet die halt trotzdem noch Benachrichtigungen vom Smartphone und auch Garmin-Uhren sind gute Musik-Player. Aber da steckt auch definitiv noch Potenzial in WatchOS und WearOS. Eigentlich fehlt nur eine kleine Kamera und die Smartwatches könnten auch so richtig kleine KI-Geräte werden wie der Rabbit R1.
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(rum)