"Einfach lächerlich": Italiens Regierung dementiert Starlink-Verhandlungen etwas
Dass Italien über eine Buchung von Starlink für die Regierung verhandelt, dementiert die Ministerpräsidentin nicht. Wohl aber Gespräche mit Donald Trump dazu.
(Bild: Starlink)
Der Bericht über Verhandlungen der italienischen Regierung mit dem US-Raumfahrtunternehmen SpaceX über einen milliardenschweren Vertrag zur Bereitstellung sicherer Kommunikation über das Satelliteninternet Starlink hat in Italien für gehörige Aufregung gesorgt. Das berichtet die italienische Nachrichtenagentur ANSA. Während das Büro von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni dementiert hat, dass sie darüber mit dem kommenden US-Präsidenten Donald Trump gesprochen hat, hat ihr Koalitionspartner Verhandlungen mit dem SpaceX-Chef und Trump-Vertrauten Elon Musk begrüßt. Von der Opposition kam scharfe Kritik, und Elon Musk selbst hat für sein Unternehmen geworben.
"Lächerlicher" Bericht
Hintergrund der Aufregung ist ein Bericht des US-Finanzmagazins Bloomberg. Darin hieß es, dass die extrem rechte italienische Regierung schon seit anderthalb Jahren mit SpaceX über die Bereitstellung einer abgesicherten Telekommunikationsinfrastruktur mittels Starlink verhandelt. Nachdem die aber ins Stocken geraten seien, soll infolge eines Besuchs von Meloni bei Donald Trump wieder Bewegung in die Angelegenheit gekommen sein. In dem Bericht hieß es, dass Italien für einen fünfjährigen Vertrag 1,6 Milliarden US-Dollar bezahlen könnte. Geheimdienste und das Verteidigungsministerium hätten bereits zugestimmt. Übergangen werden könnte dafür unter anderem die von der EU vorangetriebene Starlink-Alternative IRIS2.
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Wie ANSA jetzt in mehreren Meldungen zusammenfasst, hat Melonis Büro erklärt, dass die Ministerpräsidentin mit Trump nicht über die Verhandlungen gesprochen hat. Das sei einfach "lächerlich". Auch sei weder ein Vertrag unterschrieben noch Einigungen erreicht worden. Dass die Verhandlungen prinzipiell stattfinden, wird damit aber nicht geleugnet. Begrüßt würden die jedenfalls von Melonis Koalitionspartner und Stellvertreter Matteo Salvini. Der sei schon lange ein Bewunderer Musks. Die Opposition wirft der Regierung derweil vor, der geplante Verkauf komme einem Ausverkauf Italiens gleich, mit der sich die Regierung die Freundschaft der neuen US-Führung sichern wolle. Das werde man nicht akzeptieren.
Musk selbst hat derweil versichert, dass man bereit sei, Italien die "sicherste und am weitesten entwickelte Konnektivität" zu ermöglichen. Der plötzliche Rücktritt von Italiens Geheimdienstchefin hat aber entgegen anderslautender Berichte wohl nichts mit den Verhandlungen zu tun.
(mho)