Neue Regeln bei Threads: Mastodon-Chef ĂĽbt Kritik und warnt verbundene User

Änderungen bei der Moderation von Threads betreffen auch Mastodon, weil die Dienste verbunden werden können. Der Mastodon-Chefentwickler übt nun scharfe Kritik.

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Ein Stapel von Mastodon-Logos

(Bild: Marcelo Mollaretti/Shutterstock.com)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Der Chefentwickler von Mastodon hat den von Meta angekündigten Richtungswechsel bei der Moderation von Inhalten scharf kritisiert und versichert, dass die mit Abstand größte Instanz seines Kurznachrichtendiensts die eigenen Regeln auch gegenüber Threads durchsetzen werde. Accounts auf dem Kurznachrichtendienst von Meta können mit Mastodon verbunden werden. Mastodon-Chefentwickler Eugen Rochko weist darauf hin, dass Metas "zutiefst verstörende" neue Linie auch Konsequenzen für andere soziale Netze haben kann. Wenn ein Account auf Threads gegen die Regeln von mastodon.social verstoße, werde man handeln. Nutzer und Nutzerinnen dort sollten direkt zu Mastodon wechseln.

Für Mastodon sind die angekündigten Änderungen von Meta deshalb von Belang, weil Beiträge aus Threads dank der Verbindung über das ActivityPub-Protokoll auch in den Timelines von Mastodon-Konten landen können. Sollte Threads weniger strikt moderieren, könnten auf diesem Weg Beiträge verbreitet werden, die vorher gesperrt worden wären. Allerdings wird auch Meta bei strafrechtlich relevanten Inhalten weiterhin eingreifen müssen. Welche konkreten Folgen die Änderungen bei Meta haben, muss sich also erst noch zeigen. Mit der Kritik daran steht Rochko aber nicht allein. Bezüglich der Moderation von Inhalten kann Rochko nur für Instanzen sprechen, die Mastodon selbst betreibt, viele Accounts liegen aber auf anderen, mit abweichenden Regeln.

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Meta-Chef Mark Zuckerberg hatte am Dienstag angekündigt, dass kontroverse und politische Themen auf Facebook, Instagram und Threads weniger eingeschränkt werden sollen. Accounts auf Threads können aber außerhalb der EU für das sogenannte Fediverse geöffnet werden, Accounts auf Mastodon und anderen Plattformen können ihnen also folgen. Auch eine Verbindung zu Bluesky ist möglich. Während diese Öffnung dafür sorgt, dass Nutzer und Nutzerinnen künftig mehr Freiheit bei der Wahl eines sozialen Netzwerks haben, ohne dass sie auf mögliche Kontakte verzichten müssen, zeigt die Entwicklung in dieser Woche, welche Fallstricke da lauern. Die Öffnung von Threads war deshalb vorab auf Mastodon auch kritisch gesehen worden.

(mho)