SpaceX senkt Starlink-Orbits ab: Weniger Störungen für Astronomen
Die zunehmende Zahl von Satelliten im Orbit erschwert die Arbeit von Astronomen. SpaceX legte jetzt gegenüber Behörden dar, was es dagegen unternimmt.
(Bild: CG Alex/Shutterstock.com)
SpaceX erprobt eine neue Strategie, um die Helligkeit seiner Starlink-Satelliten zu reduzieren, damit diese nicht Beobachtungen von Astronomen beeinträchtigen. Dazu senkt das Unternehmen die Höhe von deren Umlaufbahn, wie Starlink in einem Schreiben an die US-Telekommunikationsbehörde FCC mitteilte. Die bisherigen Tests seien erfolgreich verlaufen, heißt es in dem jährlichen Bericht, der jeweils zum Jahresende angefertigt wird. Störungen in astronomischen Aufnahmen des Vera C. Rubin Observatoriums in Chile seien um fast 60 Prozent reduziert worden.
Die Erprobung ist Teil einer größeren Initiative, um die Auswirkungen der zunehmenden Zahl von Satelliten auf die optische Astronomie zu reduzieren. Als Testgruppe wurden 300 Satelliten in eine niedrigere Umlaufbahn von 350 km statt der üblichen 550 km gebracht. Diese Änderung wurde in enger Zusammenarbeit mit der National Science Foundation (NSF) vorgenommen.
Nächste Starlink-Generation größer
Laut eines Berichts von Gizmodo befinden sich derzeit über 6900 Starlink-Satelliten im Orbit. Die nächste Generation ist dabei mit 1250 Kilogramm fast fünfmal so schwer wie ihre Vorgänger (260 kg) und aufgrund ihrer Größe entsprechend heller.
Durch die niedrigere Umlaufbahn verbringen die Satelliten dem Schreiben von SpaceX zufolge mehr Zeit im Erdschatten und reflektieren dadurch weniger Sonnenlicht. Zusätzlich bewegen sie sich schneller über den Himmel, was die Störungen pro Pixel in Teleskopaufnahmen verringere. Ein wichtiger Erfolg sei zudem, dass die Helligkeit unter dem Schwellenwert für die Sichtbarkeit mit bloßem Auge bleibe.
Weitere Maßnahmen gegen Störungen
SpaceX hat bereits verschiedene Maßnahmen ergriffen, darunter eine optimierte Ausrichtung der Satelliten und ihrer Solarpanels. Hierbei arbeite das Unternehmen mit der Internationalen Astronomischen Union zusammen. Das Unternehmen ist auch mit Blick auf weitere Ausbaupläne interessiert daran, Konflikte zu reduzieren. Die FCC hat SpaceX bereits die Genehmigung für weitere 7.500 Satelliten der nächsten Generation erteilt.
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Die NSF wird die Auswirkungen weiter untersuchen, teilte SpaceX mit. Das Unternehmen richtet zugleich die Bitte an die FCC, auch andere Satellitenbetreiber stärker in die Pflicht zu nehmen. Das Engagement eines einzigen Unternehmens reiche nicht aus, um die Probleme für Astronomen wirklich aus der Welt zu schaffen. Diese beklagen allerdings, dass auch die Funkwellen ein Problem seien und Radioteleskope beeinflussen.
(mki)