Risikobarometer: Deutsche Unternehmen plagt die Cyberangst
Ransomware, Hackerangriffe, Datenlecks und Ähnliches sehen deutsche Unternehmen als größte Bedrohung für ihr Geschäft.
(Bild: aslysun/Shutterstock.com)
Cybervorfälle werden von den meisten deutschen Firmen als das größte Risiko für ihr Geschäft eingestuft, wie aus dem jährlichen Risikobarometer des Versicherungskonzerns Allianz hervorgeht. Darunter fasst die Allianz in ihrer Umfrage Ereignisse wie Datenschutzpannen, Hackerangriffe, Ransomware-Befall oder Ausfälle von Diensten. Auf Cybervorfälle folgen dann in der Risiko-Rangliste Betriebsunterbrechungen, Naturkatastrophen sowie Änderungen gesetzlicher und behördlicher Vorschriften.
Die Sorge um Cybervorfälle ist laut der Untersuchung weiter in der deutschen Wirtschaft gewachsen. Waren es im Vorjahr noch 44 Prozent der befragten Manager und Sicherheitsexperten, die Hackerangriffe und Vergleichbares fürchteten, stieg die Zahl dieses Mal auf 47 Prozent. Damit eng in Zusammenhang steht der in etlichen Fällen durch Cyberangriffe ausgelöste Stillstand des Betriebs auf Platz zwei, der 40 Prozent der Befragten Sorgen macht.
Fachkräftemangel schreckt nicht mehr
Die Cyber-Attacken liegen nun schon im vierten Jahr in Folge als größtes Risiko für Unternehmen auf Platz eins. "Angesichts der zunehmenden Technologieabhängigkeit wird es wahrscheinlich auch in Zukunft ein Hauptrisiko für Unternehmen bleiben", sagte Rishi Baviskar, Global Head of Cyber Risk Consulting bei Allianz Commercial. "Der CrowdStrike-Vorfall im Sommer 2024 hat uns vor Augen geführt, wie abhängig wir alle von sicheren IT-Systemen sind."
Der vielfach beklagte Fachkräftemangel hat hingegen wohl an Schrecken eingebüßt und rutschte nach Platz vier im Vorjahr auf Platz acht ab. Die Allianz vermutet, dass die schwache wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland und damit verbundener Stellenabbau hier hineinspielen. Der zum Münchner Dax-Konzern gehörende Unternehmensversicherer Allianz Commercial befragte für das Risikobarometer nach eigenen Angaben insgesamt 3.778 Manager, Sicherheitsfachleute, Makler und auch einige eigene Mitarbeiter in 106 Ländern.
Datenpannen sind das Schlimmste
Bei Naturkatastrophen stieg der Anteil der Besorgten um neun Prozentpunkte auf 29 Prozent. Dies spiegelt nach Einschätzung der Allianz die steigenden Schäden wider, die von Naturkatastrophen verursacht werden. Mit nunmehr 29 Prozent steigt auch die Zahl derer, die beim Thema Regulierung Befürchtungen hegen – etwa wegen Zöllen, Protektionismus oder Umweltvorschriften.
In der globalen Rangliste rangieren auch die Cybersorgen auf Platz eins. Hier stieg die Zahl der Firmen von 36 Prozent auf 38 Prozent. Die meisten der Befragten hätten Datenpannen als die besorgniserregendste Cyberbedrohung genannt, noch vor Angriffen auf kritische Infrastruktur oder Vermögenswerte.
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Auf Platz fünf der globalen Rangliste rückte der Klimawandel vor, den ein knappes Fünftel der Teilnehmerinnen und Teilnehmer (19 Prozent) als ein Top-Geschäftsrisiko wertete. In Deutschland spielt die globale Erwärmung offenbar keine so große Rolle mehr für Firmen und rangiert mit 17 Prozent (Vorjahr 19 Prozent) auf Platz sieben der Risikorangliste.
(axk)