Marktforscher: 2014 wird nur noch jeder vierte verkaufte PC ein Desktop-Gerät sein

Nach der Wachstumsdelle im vergangenen Jahr erwarten die Marktforscher von IDC 2010 eine Normalisierung im weltweiten PC-Geschäft. Die Verkaufszahlen sollen in den kommenden Jahren wieder deutlich zweistellig zulegen.

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Von
  • Matthias Parbel

Mobile Rechner sind auf dem Vormarsch

Mobile Kleinstrechner vom Typ Netbook haben das PC-Geschäft in den zurückliegenden rund 18 Monaten maßgeblich beflügelt – die besonders preiswerten Geräte konnten aber den durch die Wirtschaftskrise 2009 ausgelösten Verkaufseinbruch nur abmildern. Nach der Wachstumsdelle im vergangenen Jahr erwarten die Marktforscher von IDC 2010 wieder eine Normalisierung im weltweiten PC-Geschäft – der Gesamtumsatz soll trotz des anhaltenden Preisverfalls über dem Rekordniveau von 2008 liegen. Damit schließen sich nun auch die Analysten von IDC der schon im März von Gartner veröffentlichten optimistischeren Prognose an.

Die Verkaufszahlen sollen gegenüber 2009 um fast 20 Prozent auf mehr als 354 Millionen Rechner zulegen. Die Wiederbelebung des PC-Marktes, die sich bereits im Schlussquartal des Vorjahres abzeichnete, ist nach Einschätzung von IDC sowohl der hohen Nachfrage unter den privaten Verbrauchern, aber auch den verstärkten Käufen aus dem Unternehmensumfeld zu verdanken. Nicht zuletzt im Zuge der Migration auf Windows 7 werden vermehrt PCs im gewerblichen Einsatz durch neuere Systeme ersetzt. Im laufenden Jahr rechnen die IDC-Experten mit einem Wachstum bei Desktop-PCs von rund 8 Prozent: Die Verkaufszahlen sollen demnach auf knapp 138 Millionen Geräte steigen.

Das Interesse an Desktop-Rechnern werde zudem vom Trend zu All-in-One-PCs beflügelt, die IDC zufolge insbesondere im Consumer-Umfeld stärker nachgefragt werden. Der Boom bei Netbooks flaut unterdessen ab, Käufer entscheiden sich immer häufiger für vergleichsweise leistungsstärkere Mobilrechner. Damit einher geht nach Aussage der Marktforscher ein leichter Anstieg der durchschnittlichen Verkaufspreise bei Mobilrechnern. Auch wenn Netbooks weiterhin sehr beliebt bleiben, soll ihr Anteil an den Gesamtmarktsverkaufzahlen unter 12 Prozent stagnieren, glaubt IDC.

Die Zukunft des PC-Geschäfts gehört aber definitiv den mobilen Rechnern. Wurden 2008 noch etwa gleich viele Desktop- wie Mobilrechner verkauft, lagen die transportablen Geräte 2009 mit einem Anteil von 57 Prozent am Gesamtmarkt schon klar in Front. In den nächsten vier Jahren wird sich diese Entwicklung laut IDC noch verstärken. Während die Verkaufszahlen der Desktop-Rechner bis 2014 nur marginal steigen, ist bei Mobil-PCs ein deutlich zweistelliges Wachstum zu erwarten. Notebooks und andere transportable Rechner wie etwa Tablet-PCs werden in vier Jahren über drei Viertel des gesamten PC-Geschäftes ausmachen, prognostiziert IDC. 2014 sollen weltweit rund 570 Millionen Rechner verkauft werden – davon knapp 427 Millionen portable Geräte. (map)