YouTuber startet Sammelklage gegen Browser-Plugin "Honey"

In den USA gibt es inzwischen mehrere Klagen gegen die Shopping-Erweiterung von Paypal. Jetzt fordert auch ein Creator Schadensersatz.

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Das Plugin "Honey" verspricht Rabatte – arbeitet aber oft anders als gewünscht.

(Bild: Screnshot heise online)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Der YouTube-Kanal Gamers Nexus hat zusammen mit einer Anwaltskanzlei eine Sammelklage gegen Paypal eingereicht. Der Kanal sieht sich als Geschädigter durch die kürzlich bekannt gewordene Funktionsweise des Browser-Plugins "Honey", das von Paypal betrieben wird. Honey soll nicht nur die Benutzer schädigen, indem es ihnen nicht, wie versprochen, die besten Rabatte beim Onlineshopping bietet. Sondern auch die Content Creator wie YouTuber, indem deren Affiliate-Links von Honey durch solche ersetzt werden, an denen vor allem Paypal verdient – und nicht die Creator.

Dafür Schadensersatz zu erhalten, ist auch ein Ziel der Klage, wie der Gründer und Host von Gamers Nexus, Steve Burke, in seinem neuen Video erklärt. Seine Motivation ist aber vor allem, dass solche Plugins "schlecht für die Verbraucher" sind. Daher will er, sofern es durch die Klage durch Zahlungen an seine Firma kommt, mindestens mehr als die Hälfte des Geldes an Organisationen wie die US-Verbraucherschützer PIRG und die Internet-Archivare archive.org spenden. Auch in der Vergangenheit hatte sich Burke wiederholt für Verbraucherschutz eingesetzt.

Burke weist auch darauf hin, dass sich das Verfahren über Jahre hinziehen könnte, und er vielleicht in Zukunft nichts mehr zu etwaigen Beträgen sagen könnte. Letzteres ist im Falle von außergerichtlichen Einigungen bei solchen Zivilprozessen um Schadensersatz in den USA durchaus üblich. Die Parteien schließen dabei oft Vertraulichkeitsvereinbarungen ab.

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Inzwischen gibt es Hinweise, dass nach Bekanntwerden der Angelegenheit Ende Dezember durch ein Video des YouTube-Kanals MegaLag etliche Nutzer die Browsererweiterung deinstalliert haben, was sich direkt auf die Umsätze der Creator auswirkt. Im aktuellen Clip von Gamers Nexus beschreibt der YouTuber Wendell von Level1Techs, dass seine Umsätze durch Affiliate-Links in den vergangenen Wochen exponentiell gestiegen seien.

Die Affiliate-Links, wohl am bekanntesten durch Amazon, sichern fĂĽr Creator einen Teil ihrer Einnahmen, indem sie einen Teil des Umsatzes beim Kauf bei einem Affiliate-Partner direkt erhalten. Ein zentraler Vorwurf gegen Honey ist, dass das Plugin durch Ersetzen der Cookies im Browser die Beteiligungen an Honey umleiten soll. Die Creator sollen dann nichts bekommen, obwohl sie beispielsweise fĂĽr Produkte und einen Onlineshop explizit werben.

Die Klage von Gamers Nexus ist unabhängig von der, welche der Anwalt und YouTuber LeagalEagle kürzlich eingereicht hatte. Diese richtet sich vor allem an Verbraucher, die sich durch Honey geschädigt sehen.

(nie)