Monarch bringt elektrischen Schmalspurtraktor MK-V nach Europa 

Der elektrische und intelligente Schmalspurtraktor "MK-V", der vom Hersteller Monarch Tractor stammt, kommt nach seinem Start in den USA auch nach Europa.

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Autonomer E-Traktor

(Bild: Monarch Tractor)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Der kalifornische Hersteller Monarch Tractor expandiert mit seinem seit 2023 in den USA erhältlichen elektrischen Kompakttraktor MK-V nach Europa, wie das Fachmedium Agrarheute berichtet. Dafür hat das Unternehmen nun eine Tochtergesellschaft in Belgien gegründet. Der speziell für den Einsatz im Milchviehbetrieb sowie in Obst- und Weinbauanlagen entwickelte Traktor soll Landwirten dabei helfen, ihre CO₂-Bilanz zu reduzieren und dem Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken.

Laut Hersteller verfĂĽgt der 30 bis 50 kW starke MK-V ĂĽber eine Batterielaufzeit von bis zu 14 Stunden. FĂĽr einen 24-Stunden-Betrieb bietet Monarch zudem eine austauschbare Zusatzbatterie an. Mit der integrierten 360-Grad-KameraĂĽberwachung und kĂĽnstlicher Intelligenz kann der Traktor auch autonom vorprogrammierte Aufgaben ausfĂĽhren oder einem Menschen im "Follow-Me"-Modus folgen, etwa wenn dieser zu FuĂź Saatgut verteilt.

Neben der Cat I/II-Dreipunkthydraulik ist der MK-V mit zahlreichen Sensoren und Kameras für die Erfassung von Echtzeit-Betriebsdaten ausgestattet und soll als robuste Plattform für intelligente Anbaugeräte dienen. So lassen sich über einen Touchscreen unter anderem Erntedaten und Kennzahlen zur Pflanzengesundheit auswerten oder die Einstellungen von Anbaugeräten anpassen. Per Telemetrie können Landwirte ihre autonomen Traktoren auch aus der Ferne überwachen und steuern. Dazu dient die App "WingspanAI", die eine Fernwartung und Planung verschiedener Abläufe ermöglichen soll.

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Mit einem Grundpreis von umgerechnet rund 83.000 Euro plus monatlichen Kosten für Konnektivität und autonome Funktionen ist der Monarch MK-V jedoch kein günstiges Vergnügen – trotz verschiedener US-Förderprogramme für emissionsfreie Agrartechnik. Aktuell bietet Monarch den MK-V in drei Varianten für unterschiedliche Einsatzzwecke an: "Standard", "Dairy" mit Schiebeschild und "Utility" mit Frontlader.

Fendt, Marktführer für Traktoren in Deutschland, hat im November 2024 mit der Serienproduktion seines ersten E-Traktors e100 V Vario begonnen. Der 50-kW-Schmalspurschlepper ist für leichte Arbeiten konzipiert und läuft je nach Nutzung 1,5 bis 7 Stunden pro Akkuladung. Optional kann eine Methanol-Brennstoffzelle die Reichweite verlängern. Im Gegensatz zu Monarch verzichtet Fendt bei seinem ersten E-Traktor auf autonome Funktionen – es handelt sich im Wesentlichen um einen konventionellen Traktor mit Elektroantrieb. Trotz höherer Kosten zielt das Fahrzeug auf nachhaltigkeitsorientierte Kunden. Weitere elektrische Modelle sind derzeit nicht geplant.

(mack)