Nachrüst-SSD für Mac mini M4
Apple verlangt für eine 2 TByte große SSD im Einsteiger-Mac-mini-M4-Modell fast 700 Euro. Bastler können das nun billiger haben.
Mac mini M4 mit Nachrüst-SSD: Etwas handwerkliches Geschick ist notwendig.
(Bild: Apple / expandmacmini.com)
Die SSD-Preise, die Apple von seiner Kundschaft beim Kauf neuer Macs verlangt, sind fast schon legendär hoch. So zahlt man beim populären neuen Mac mini M4 für 512 GByte statt 256 GByte 230 Euro Aufpreis, für 1 TByte 460 Euro mehr und für 2 TByte sogar 920 Euro mehr. Noch wilder wird es bei der M4-Pro-Variante: Hier gibt es 4 TByte für 1380 Euro extra, und 8 TByte für schlappe 2760 Euro. Für letzteren Aufpreis könnte man sich (fast) vier Einsteiger-Varianten des Mac mini M4 gönnen (Stückpreis bei Apple mit 256 GByte: 699 Euro). Das Schlimme: Apple hat hier ein Monopol, denn ein Nachrüsten ist nicht vorgesehen. Doch das ändert sich nun: Clevere Bastler haben zu Apple-Systemen kompatible Nachrüst-SSDs auf den Markt gebracht, die man ohne Löten einbauen kann, Diese gibt es nun auch für den Mac mini M4.
Ein Viertel des Apple-Preises
Anbieter ist eine Firma namens Expandmacmini.com, hinter der das Londoner Unternehmen Fyde Innovations steckt, die ein alternatives Betriebssystem für Chromebooks anbietet. Erste Tests der angebotenen SSDs gab es bei AppleInsider und auf YouTube. Mac & i wird sich bemühen, die Module ebenfalls zu testen. Aktuell werden nur SSDs für den Mac mini M4 angeboten, nicht für das M4-Pro-Modell, das eine modifizierte Modulbauweise verwendet. Aktuell gibt es zudem nur eine Modulgröße: 2 TByte für 259 US-Dollar plus Steuer/Zoll, nicht ganz ein Viertel des Apple-Preises. Geliefert werden soll weltweit kostenlos. Für die M4-Pro-Module steht laut dem Anbieter aktuell die "Prototyping and Testing"-Phase an.
Videos by heise
Expandmacmini.com zufolge werden in den Modulen NAND-Speicherchips verbaut, die auch Apple nutzt, die Fabriken seien "speziell zertifiziert". Die Geschwindigkeit der Module soll dem Original entsprechen. Der Einbau ist für Menschen ohne zwei linke Hände durchaus praktikabel, auch wenn die Öffnung der Maschine laut iFixIt-Anleitung "mittelschwer" ist. (Zuvor hatte es schon erfolgreiche Umlötversuche gegeben.) Softwareseitig ist noch ein DFU-Restore notwendig, für den man einen weiteren Mac benötigt. Danach muss ein zuvor angefertigtes Backup zurückgespielt werden.
SSD-Module auch für den Mac Studio
Zuvor hatte bereits ein französischer Anbieter, der sich auf Mac-Reparaturen spezialisiert hat, eine Lösung für den Mac Studio angekündigt – sogar mit SSD-Modulen, die dank Overvoltage Protection sicherer laufen sollen als Apples Variante. In den kommenden Wochen sollen dort sogar Module mit 8 TByte erhältlich sein.
Nach einem erfolgreichen Kickstarter-Projekt soll die Hardware nun auch frei erhältlich sein, Interessierte können sich hier melden.
(bsc)