Appell an die UN: Kampf gegen Weltraummüll als Entwicklungsziel für Menschheit

Der Weltraum gilt als eine der letzten unberührten Umgebungen der Erde, wird aber zusehends vermüllt. Das soll die UN verhindern, meint eine Forschungsgruppe.

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Generiertes Satellitenbild der Erde, mit teilen in der Nacht

(Bild: NicoElNino/Shutterstock.com)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Eine Gruppe von Forschern und Forscherinnen hat die Vereinten Nationen aufgefordert, den Kampf gegen Weltraumschrott zu einem offiziellen Ziel der Weltgemeinschaft zu erklären. Dazu solle der Schutz der Erdumlaufbahn zu einem sogenannten "Ziel für nachhaltige Entwicklung" erklärt werden, erklären sie in einem wissenschaftlichen Fachartikel. Von diesen SDG (Sustainable Development Goals) gibt es 17 und sie laufen bis zum Ende des Jahrzehnts. Die Gruppe erklärt, dass die wachsende Zahl von Satelliten und anderen Objekten im Orbit Befürchtungen wecke, dass ohne einen globalen Konsens eine weitere unberührte Umgebung der Erde unwiderruflich verändert werde.

Die Autoren und Autorinnen wollen dabei überhaupt nicht leugnen, dass Satelliten der Menschheit immense Vorteile bringen, von der Erdüberwachung, über Kommunikationsinfrastruktur hin zur Ermöglichung verschiedenster Dienste. Aber sobald die Geräte nicht mehr funktionieren, verblieben gefährlicher Müll im All, der die aktiven Satelliten gefährde. Zwar werde inzwischen an immer mehr Stellen anerkannt, dass gehandelt werden müsse, schreibt die Gruppe, aber erst die Erklärung zum SGD könne den nötigen Konsens und effektive Mechanismen zur Behebung des Problems liefern. Als Vorbild sehen die Forscher und Forscherinnen das SDG 14 mit dem Ziel der Bewahrung und nachhaltigen Nutzung der Meere und Ozeane.

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Weltraumschrott ist für die Raumfahrt ein wachsendes Problem. Trümmer und inaktive Satelliten rasen mit immensen Geschwindigkeiten um die Erde. Weil auch kleinste Teile andere Satelliten zerstören und dabei neuen Weltraumschrott erschaffen könnten, besteht immer die Gefahr einer Kettenreaktion. Dadurch könnten schlimmstenfalls komplette Bahnen im Erdorbit leer gefegt werden, die dortigen Satelliten also zerstört werden. Zuletzt waren solche Kollisionen von Weltraumschrott mit womöglich katastrophalen Folgen mehrfach offenbar nur äußerst knapp ausgeblieben. Das Thema hat an Dringlichkeit gewonnen, weil immer mehr Megakonstellationen geplant und aufgebaut werden, die wie Starlink aus tausenden Satelliten bestehen.

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(mho)