Noch ein KI-Agent: Perplexity bringt Assistant auf den Markt

Perplexity Assistant bucht dir einen Tisch im Restaurant. Moment, hatten wir so etwas nicht schon mal woanders?

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Künstliche Intelligenz, KI

(Bild: Gerd Altmann, gemeinfrei)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Alle großen KI-Anbieter arbeiten an KI-Agenten. Neben OpenAI hat auch Perplexity einen solchen veröffentlicht und nennt ihn Perplexity Assistant. Der soll, so schreibt es Perplexity in einem Beitrag bei X, beispielsweise einen Tisch in einem Restaurant für einen reservieren können. Es ist nicht lange her, da hatte OpenAI groß getönt, Plug-ins würden den Tisch im Restaurant reservieren können. Diese sollten die große Konkurrenz zu den gängigen App-Stores werden. Die Plug-ins wurden durch sogenannte GPTs ersetzt – nun kommen die KI-Agenten.

Freilich agieren die neuen KI-Agenten völlig anders. Zumindest sollen sie etwa besser im Reasoning sein. Das ist die Fähigkeit von KI-Modellen, logisch zu denken beziehungsweise zu schlussfolgern. Das geschieht in der Regel mittels Reinforcement Learning, also verstärkendem Lernen durch Belohnung. Der Perplexity Assistant soll auch E-Mails verfassen, Mitfahrgelegenheiten buchen und Erinnerungen an Termine einrichten können. Anders als bei den Plug-ins oder GPTs muss man nicht eine Erweiterung aussuchen, sondern bleibt in der Assistant-App. Will man also ein Uber buchen, muss Uber selbst keine Erweiterung anbieten, weil der Assistant wie ein Mensch vorgeht und selbstständig die Uber-App nutzen kann. Tatsächlich sollte man die endgültige Auswahl spätestens dann selbst treffen, wenn man etwas bezahlen muss. Außerdem funktioniert Perplexity Assistant dennoch nicht für alle Dienste – es fehlen offensichtlich Schnittstellen.

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Der Assistant kann zudem Fragen beantworten, selbstredend bei einer KI-Suchmaschine. Weil das dahinterstehende Modell multimodal ist, ist es aber auch möglich, Fragen zu dem zu stellen, was auf dem Bildschirm zu sehen ist – potenziell kann das auch mittels Kamera geschehen. Perplexity Assistant ist zunächst im Google Play Store verfügbar, für iOS gibt es ihn bisher nicht. Der KI-Agent ist kostenlos. Anders schaut es mit dem ebenfalls frisch veröffentlichten Operator von OpenAI aus. Dieser KI-Agent kostet 200 US-Dollar im Monat und ist in ChatGPT integriert.

Auf Android-Geräten läuft grundsätzlich immer der KI-Assistent von Google namens Gemini. Er zieht auch in die neuen Galaxy S25 Geräte von Samsung ein – nativ. Das heißt, zahlreiche Menschen werden automatisch einen Assistenten in ihren Smartphones haben, ohne dass sie eine App von Perplexity oder OpenAI dafür installieren müssen. Ein Vorteil, der auch schon Googles Suchmaschine auf Smartphones genutzt hat oder Microsofts Teams, weil viele bereits zuvor Outlook genutzt haben.

KI-Agenten können aber auch spezielle Aufgaben, etwa im Beruf, übernehmen. Salesforce bietet KI-Agenten für unter anderem den Kundenkontakt an. Sie können auf Probleme von Kunden reagieren und in einem vorgegebenen Feld auch agieren. Microsoft und Zoom bieten jeweils KI-Agenten für ihre Kommunikationsumgebungen an. Der Microsoft Copilot und der AI Companion können dann beispielsweise automatisiert Meetings zusammenfassen, Termine und Aufgaben erstellen und mehr.

(emw)