Erstes Rechenzentrum auf dem Mond soll im Februar starten

Im Februar will die US-Firma Lonestar erstmals ein Rechenzentrum auf dem Mond installieren. Welche Vorteile die Initiatoren in ihrem Projekt sehen.

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Geplante Bodenstation von Lonestar mit dem Mond

Das US-Start-up Lonestar will Rechenzentren auf dem Mond einrichten.

(Bild: Lonestar)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Die US-Firma Lonestar Data Holdings will die Daten ihrer Kunden buchstäblich auf den Mond schießen. Ende Februar soll erstmals ein kleines physisches Rechenzentrum an Bord einer Falcon-9-Rakete von SpaceX auf den Erdtrabanten transportiert werden. Das Ganze soll soll in die Mondlandungsmission "Athena" eingebettet sein.

Auf den ersten Blick erscheint es recht absurd, ein Rechenzentrum auf dem Mond zu betreiben. Die Initiatoren sehen jedoch viele Vorteile, wozu sie etwa den Schutz vor Naturkatastrophen, geopolitischen Konflikten und Cyberattacken zählen. Die Daten auf dem Mond sollen folglich auch unter den widrigsten Umständen auf der Erde sicher bereitstehen. Den Vorteilen stehen allerdings auch Risiken gegenüber: Raketenstarts können fehlschlagen, es gibt keine Reparaturmöglichkeiten bei Defekten, die Kosten sind hoch und die Wartung aufwändig.

Das "Freedom Data Center" soll mithilfe von Solarmodulen seine Energieversorgung gewährleisten. Die Solid-State-Drives könnten auf natürliche Weise gekühlt werden, berichtet die US-Nachrichtenagentur Reuters. Das Angebot der Datenspeicherung auf dem Mond ziele vor allem auf die Datensicherung ab, heißt es, nicht auf Prozesse, die auf niedrige Latenzen angewiesen sind. Zudem soll es trotzdem ein Backupsystem auf der Erde bei Flexential in Tampa im US-Bundesstaat Florida geben.

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Das Start-Up-Unternehmen Lonestar verweist auf erfolgreiche Versuche mit der Datenspeicherung im All. Im Jahr 2024 habe man erstmals auf dem Mond und zuvor, 2021, auf der Internationalen Raumstation ISS erfolgreiche Versuche unternommen. Und die Firma denkt schon weiter: 2026/2027 will man auf dem Mond aufstocken, später einmal gar unter der Mondoberfläche riesige Datenzentren entwickeln - bis dahin dürfte es allerdings noch ein weiter Weg sein. Als erste Kunden werden neben dem Bundesstaat Florida und der Regierung der Isle of Man ein KI-Unternehmen und eine Band als Referenzen genannt.

Die Rechenzentren auf dem Mond sollen nach Vorstellung des Betreiberunternehmens 15 bis 20 Jahre auf dem Trabanten durchhalten, bevor sie ersetzt werden mĂĽssen. Frequenzen zur Kommunikation mit der Technik hatte das Unternehmen bereits vor vier Jahren beantragt.

(mki)