Ehemals Blue Byte: Ubisoft streicht Stellen beim "Die Siedler"-Entwickler
Ubisoft zieht weitere Konsequenzen aus der tiefen Krise: Ein Studio in England wird geschlossen, in DĂĽsseldorf werden 65 Stellen gestrichen.
(Bild: Ubisoft)
Ubisoft schließt sein Studio in Leamington und streicht Stellen bei seinem Studio Blue Byte in Düsseldorf. Das bestätigte das französische Spieleunternehmen gegenüber heise online. Die Kürzungen soll langrifstige Stabilität des Unternehmens gewährleisten, schreibt Ubisoft in einer Erklärung.
Demnach sind insgesamt 185 Angestellte betroffen, darunter etwa 65 bei Ubisoft Düsseldorf. "Wir sind sehr dankbar für ihre Beiträge und werden sie in dieser Übergangsphase unterstützen", schreibt Ubisoft über die entlassenen Mitarbeiter. Neben Ubisoft Düsseldorf treffen die "gezielten Umstrukturierungen" auch Ubisoft Stockholm und Ubisoft Reflections in Newcastle. Der Standort in Leamington wird geschlossen.
Ubisofts Düsseldorf-Studio war lange als Blue Byte bekannt und machte sich vor allem mit den "Die Siedler"-Spielen einen Namen. Der jüngste Teil der Serie "Die Siedler: Neue Allianzen" erhielt nach einer turbulenten Entwicklungsgeschichte mäßige Kritiken. Ubisofts weitere deutsche Studios in Berlin und in Mainz, wo aktuell "Anno 117" entsteht, sind laut dem Statement nicht von den Stellenkürzungen betroffen.
Anhaltende Ubisoft-Krise
Ubisoft steckt seit Monaten in einer tiefen Krise, nachdem mehrere Titel hinter den Erwartungen zurückblieben. Langjährige Entwicklungen wie "Skull and Bones" und "Star Wars Outlaws" verkauften sich nur schleppend, das kommende "Assassin's Creed"-Spiel "Shadows" musste mehrfach verschoben werden. Der Aktienkurs des französischen Unternehmens sank im vergangenen Jahr um 40 Prozent.
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Daher will Ubisoft Kosten sparen: Im Geschäftsjahr 2025/2026 sollen mehr als 200 Millionen Euro Fixkosten im Vergleich zum Geschäftsjahr 2022/2023 eingespart werden. Teil des Sparprogramms ist der Abbau von Stellen und Studios.
In einem Call mit Investoren sprach Guillemot jüngst von mehreren Wegen aus der Krise – wollte auf mehrfache skeptische Nachfragen aber nicht beantworten, wie diese Wege aussehen könnten. Eine Hoffnung liegt offenbar darin, einen Käufer zu finden. Vor allem der chinesische Tech-Konzern Tencent gilt als möglicher Übernahmekandidat für Ubisoft. Tencent besitzt neben 9,2 Prozent der Ubisoft-Aktien auch 49,9 Prozent an der Holding-Firma der Familie von Ubisoft-CEO Yves Guillemot.
(dahe)