Apple-Zahlen: Analystenschätzungen übertroffen, doch in China klemmt es
Sowohl beim Umsatz als auch Gewinn landete das wichtige Weihnachtsquartal des iPhone-Konzerns über der Wall-Street-Prognose. Problemkind: die Volksrepublik.
Apple-Chef TIm Cook bei einer Keynote.
(Bild: Apple)
Apple hat in der Nacht zum Freitag seine jüngsten Quartalszahlen für die Monate Oktober, November und Dezember 2024 präsentiert. Beim Umsatz kam Apple auf 124,3 Milliarden US-Dollar, bei einem Nettogewinn von 36,3 Milliarden. Das entspricht 2,40 Dollar pro verwässerter Aktie. Im Vorjahreszeitraum erreichte Apple 119,6 Milliarden Dollar Umsatz, bei einem Nettogewinn von 33,9 Milliarden oder 2,18 Dollar pro verwässerter Aktie. Der Betriebsgewinn lag im Weihnachtsquartal bei 42,8 Milliarden Dollar, der operative Cashflow ("Cash generated by operating activities") erreichte 29,9 Milliarden Dollar. Bei Umsatz und Gewinn pro verwässerter Aktie schlug Apple damit knapp die Analystenschätzungen der Wall Street von 124,1 Milliarden und 2,35 Dollar pro Anteilsschein. Sorgenkind bleibt das iPhone in China: Dort schrumpfte der Markt überraschend deutlich.
China runter, Mac und iPad hoch
Der Gesamtumsatz in der Volksrepublik sank um 11 Prozent auf nun 18,5 Milliarden Dollar, Analysten hatten hier einen Anstieg auf 21,6 Milliarden erwartet. Grund ist offenbar primär, dass Nutzer zunehmend zu lokalen Smartphones von Anbietern wie Huawei greifen. Die Gesamtverkäufe beim iPhone – die Baureihe 16 war im September vorgestellt worden – gingen um etwas weniger als 1 Prozent auf 69,1 Milliarden zurück. Der langsame Start von Apple Intelligence war hier augenscheinlich nicht hilfreich. Trotz der Probleme in China erreichte Apple bei Gesamtumsatz, Gewinn pro Aktie und Umsatz im Servicegeschäft neue Höchstwerte. Die Umsätze bei Mac (8,9 Milliarden nach 7,7 Milliarden im Vorjahresquartal) und iPad (8 Milliarden statt 7,0 Milliarden) gingen deutlich hoch, die Dienstsparte wuchs um 3 Milliarden auf jetzt 26,3 Milliarden Dollar. Das Geschäft mit Apple Watch, Home und Zubehör ging minimal zurück – von 11,95 Milliarden auf nun 11,74 Milliarden Dollar.
Videos by heise
Apple-Chef Tim Cook betonte die Rekorde: "Wir haben heute unser bestes Quartal überhaupt berichtet, mit 4 Prozent mehr Umsatz", sagte er. Man wolle "durch die Leistungsfähigkeit von Apple Silicon" künftig die "neuen Möglichkeiten von Apple Intelligence" für die Kundschaft eröffnen. Allerdings sind nach wie vor nicht alle Funktionen des KI-Systems verfügbar, die Technik kommt zudem erst im April in die EU. Die Börse reagierte verhalten auf das Apple-Ergebnis. Kurz nach Bekanntgabe der Zahlen war die Aktie um 0,75 Prozent im Minus.
Positive Entwicklung in KI-Märkten
Apple teilte weiter mit, dass man erneut eine Dividende zahlen werde. Diese liegt bei 25 US-Cent pro Anteilsschein und wird ab dem 13. Februar gezahlt. Kevan Parekh, Apples neuer Finanzchef, gab bekannt, dass man insgesamt 30 Milliarden US-Dollar im letzten Quartal an die Aktionäre zurückgegeben habe – über Aktienrückkäufe und besagte Dividenden. Die installierte Basis habe erneut einen Höchstwert erreicht – in allen Produktsegmenten und geografischen Bereichen.
Bei der Marktverteilung konnte Europa beim Umsatz um 3 Milliarden Dollar zulegen, die USA um knapp 2 Milliarden, Japan um mehr als eine Milliarde. Cook teilte im Analystengespräch nach der Bekanntgabe der Quartalszahlen mit, man sehe positive Entwicklungen bei Apple Intelligence. In allen Märkten, in denen das KI-System verfügbar ist, habe das Geschäft im Vergleich zum Vorjahr zugelegt. "Das gibt uns einen positiven Indikator, mit dem wir zufrieden sind." Auch sollen sich die 16er-Modelle insgesamt besser verkauft haben als die 15er-iPhones. Der Umsatz schrumpfte aber trotzdem.
(bsc)