Das neue Nvidia ist wie das alte Intel

Wenig Mehrleistung bei Nvidias GeForce RTX 5000. Das erinnert an alte langweilige Intel-Tage, sinniert Mark Mantel.

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Nvidias GeForce RTX 5090 Founders Edition auf grĂĽnem Untergrund

(Bild: Nvidia)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Die RTX-5000-Serie zeigt, dass Nvidia bei Gaming-Grafikkarten nur noch das Nötigste macht. Die vorab geteilten Details ließen bereits Schlechtes befürchten, weil es kaum mehr Rechenwerke gibt verglichen mit den RTX-4000-Grafikkarten. Inzwischen beweisen Tests: Die Blackwell-Grafikarchitektur bringt auch keine Kniffe mit, welche die Leistung pro Shader-Kern spürbar erhöhen.

So ist die GeForce RTX 5080 je nach Auflösung gerade einmal 5 bis 15 Prozent schneller als die RTX 4080 Super aus der Vorgängergeneration. Die kommende RTX 5070 Ti und RTX 5070 dürften einen ähnlich schweren Stand haben. Einzig beim Topmodell RTX 5090 gönnt Nvidia gut betuchten Spielern ein größeres Plus Richtung 25–30 Prozent – mit Preisen weit jenseits der 2000 Euro ist es für die meisten aber schlicht nicht bezahlbar. Kein Wunder, dass Nvidia exklusive KI-Funktionen in den Fokus rückt.

Wir bei c't und heise online haben bis dato zwar noch keine Testmuster, weil wir Nvidias striktes Non-Disclosure Agreement (NDA) nicht unterschreiben und keine Karten erhältlich sind. Allerdings gibt es so viele übereinstimmende Testberichte, dass wir an deren Ergebnissen nicht zweifeln.

Ein Kommentar von Mark Mantel
Ein Kommentar von Mark Mantel

Mark Mantel ist seit 2019 Redakteur bei heise online und c't. Er kümmert sich hauptsächlich um die Online-Berichterstattung rund um PC-Hardware.

Derart niedrige Zugewinne bei einem Generationswechsel nach fast 2,5 Jahren sind bei Grafikkarten beispiellos. Schielt man hingegen in die Prozessorecke, kommen schlechte Erinnerungen hoch: Intel – vor AMDs Einführung der Ryzen-CPUs – ruhte sich auf den eigenen Lorbeeren aus und machte ebenfalls nur noch das Nötigste.

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Viele Jahre lang gab es für Spieler abseits teurer Workstation-CPUs lediglich Vierkerner, deren Leistung durch moderate Anpassungen an der Architektur und mehr Takt um bestenfalls 15 Prozent stieg. Spannende Innovationen waren von den Core i-3000 bis zu den Core i-7000 größtenteils Fehlanzeige (abseits vom Level-4-Cache bei den kurzlebigen Core i-5000 als Notnagel).

Erst als AMD mit Ryzen wieder Lebenszeichen zeigte, ging das Kernwettrennen los. Heute sind mehr und schnellere CPU-Kerne im Desktop-PC und Notebook Standard.

Solche Konkurrenz fehlt Nvidia bei Grafikkarten. AMD will vorerst keine High-End-Modelle bringen und in der Mittelklasse geht die Firma nur allzu gern die hohen Nvidia-Preise mit. Bleibt zu hoffen, dass sich AMD mit seiner nächsten Architektur fängt und Nvidia nicht vollends einschläft.

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