Brille mit Mac-Anschluss: Apple-Projekt N107 offenbar gescheitert

Auf die Vision Pro soll eine echte Computerbrille folgen. Nach iPhone-Kopplungsideen soll Apple nun aber auch ein Projekt mit Mac-Anbindung verworfen haben.

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Symbolbild Apple-Brille

Symbolbild Apple-Brille: "Echte" Glasses als Hoffnung.

(Bild: Erstellt durch Mac & i mit Midjourney)

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Wann kommt Apples erste "echte" Computerbrille? Der Konzern soll dazu intern mehrere Forschungsprojekte laufen haben. Allerdings scheinen diese nicht voranzukommen. Eines davon, eine Augmented-Reality-Brille, deren Rechenleistung von einem angeschlossenen Mac kommen soll, wurde nun einem Bericht zufolge eingestellt. Apple will stattdessen weiterhin an einem Stand-alone-Gerät arbeiten – doch das könnte noch Jahre dauern.

Die Information zu N107, wie der Codename des Projekts lautete, wurde dem Bloomberg-Journalisten Mark Gurman zugespielt. Ähnlich wie bei Metas "Project Orion" soll Augmented-Reality-Technik wie in der Vision Pro miniaturisiert werden. Dies soll das Problem des unhandlichen Formfaktors lösen. Allerdings gelang es Apple bislang nicht, neben dem hochwertigen Display auch ausreichend leistungsfähige Rechentechnik in eine Brille einzubauen.

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Aus diesem Grund war zuerst vorgesehen, eine Computerbrille mit einem iPhone zu koppeln, um dessen schnelle Apple-Silicon-Chips zu verwenden. Allerdings soll Apple dabei an technische Grenzen bei der Leistungsfähigkeit gestoßen und hatte Probleme mit leer laufenden Akkus. Deshalb soll man bei N107 zur Mac-Anbindung übergegangen sein. Aber auch hier gab es Schwierigkeiten. Während Demonstrationen mit dem Apple-Management soll der Prototyp nur eine schlechte Performance gezeigt haben. Deshalb fürchtete die zuständige Vision Products Group (VPG) bereits, dass das Projekt eingestellt werden könnte. Eine entsprechende Entscheidung soll nun letzte Woche gefallen sein.

Intern soll es bei Apple Kritik an der Ausrichtung der VPG geben, der angeblich eine klare Richtung im Team fehlt. Sie wird von Mike Rockwell und letztlich Hardware-Chef John Ternus geführt. N107 sei nur der letzte gescheiterte Versuch gewesen, die Headset-Technik erfolgreich zu machen, was die Moral im Team reduziere. Apple arbeitet weiter an einer zweiten Version der Vision Pro, darunter einem Update des aktuellen Modells. Später soll dann auch eine echte Computerbrille als Stand-alone-Gerät erscheinen. Zuletzt wechselte ein prominentes Mitglied der VPG in Apples KI-Abteilung, um dort Apple Intelligence voranzubringen.

N107 soll bereits wichtige Elemente echter AR-Brillen gehabt haben, darunter fortschrittliche Projektoren, die Daten ins Sichtfeld der Augen schicken konnten, ähnlich wie man das von "Project Orion" bei Meta kennt, das bereits Journalisten vorgeführt wurde, aber in Prototypform 10.000 US-Dollar pro Stück kosten soll. Apple hat unter anderem eigene microLED-Screens entwickelt. Die AR-Brille soll mit visionOS laufen. Die Protoypen von N107 sollen so leicht gewesen sein, dass keine Kopfbänder notwendig gewesen wären. Die EyeSight-Technik mit einem Außendisplay soll nicht mehr vorhanden sein, dafür kann der Prototyp angeblich die Gläserfärbung ändern, um verschiedene Modi gegenüber der Außenwelt anzuzeigen. Momentan soll noch ein Projekt namens N109 laufen, das eine kostengünstigere Variante der Vision Pro sein soll. N107 hatte sich insbesondere Inspiration von der Apple Watch geholt, die ebenfalls in Kombination mit einem iPhone arbeitet.

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(bsc)