Support-Ende naht: Windows 11 im Aufschwung ‒ Großteil nutzt weiter Windows 10
Im Januar stiegen die Nutzungszahlen von Windows 11 in Deutschland deutlich an und erreichten ein Rekordhoch. Doch die meisten Nutzer verwenden noch Windows 10.
(Bild: mundissima/Shutterstock.com)
Erstmals seit der Veröffentlichung von Windows 11 läuft auf mehr als einem Drittel der Windows-Geräte in Deutschland die neuste Ausgabe des Betriebssystems. Auf dem Großteil der übrigen Rechner ist Windows 10 installiert. Das geht aus Zahlen von Statcounter hervor. Der Umsatz der OEM- und Geräte-Abteilung von Windows sei im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozent gestiegen, hieß es von Microsoft-CFO Amy Hood auf der Investorenkonferenz in der vergangenen Woche. Dies sei auf den Aufbau von Beständen zum Support-Ende von Windows 10 am 14. Oktober 2025 zurückzuführen.
Schweizer setzen verstärkt auf Windows 11
In Bezug auf alle Windows-Installationen lag der Anteil von Geräten mit Windows 11 in Deutschland zum Monatsende bei 35,2 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat ist das ein Anstieg von 12,9 Prozent. Zuvor waren die Nutzungszahlen von Windows 11 im vierten Quartal 2024 konstant bis rückläufig. Der deutsche Marktanteil von Windows 10 sank indes auf 62,3 Prozent, der niedrigste Wert seit April 2019. Auf den verbleibenden Windows-Geräten ist eine ältere Ausgabe des Betriebssystems installiert. So macht Windows 7 weiterhin einen Anteil von 1,5 Prozent aus, andere Versionen liegen bei unter einem Prozent.
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Ein ähnliches Bild zeichnet sich auch auf österreichischen Geräten ab. Hier ist Windows 11 auf 34,6 Prozent der Windows-Geräte installiert, ein Anstieg von 11,3 Prozent. Anders sieht es in der Schweiz aus: Mit Ausnahme des vergangenen Novembers steigen hier die Nutzungszahlen von Windows 11 seit fast einem Jahr stetig an. Von Dezember bis Januar wuchs dessen Marktanteil um vier Prozent, sodass nun auf 44,8 Prozent der Windows-Geräte die aktuelle Ausgabe des Systems läuft. Windows 10 macht einen Anteil von 53,6 Prozent aus. Zur Ermittlung der nicht-repräsentativen Nutzungsstatistiken wertet Statcounter monatlich fünf Milliarden Zugriffe auf 1,5 Millionen Websites aus, jedoch nicht die individuellen Besucher.
Updates ab Oktober kostenpflichtig
Nutzer, die nicht auf Windows 11 oder ein alternatives Betriebssystem umsteigen wollen, können bei Windows 10 bleiben und nach Ende der kostenlosen Sicherheitsupdates vorübergehend eine Supportverlängerung erwerben. Unternehmenskunden zahlen dafür im ersten Jahr 61 US-Dollar pro Gerät und können die Verlängerungsoption bis zu drei Jahre in Anspruch nehmen. Die Preise dafür steigen in den Folgejahren. Privatkunden erhalten die Option einmalig zum Preis von 30 US-Dollar für ein Jahr.
Microsoft bietet sinnvolle Sicherheitsfunktionen an, die jedoch nicht automatisch aktiv sind, sondern erst konfiguriert werden müssen. Christian Biehler, Experte für Informationsmanagement und IT-Sicherheit, demonstriert in seinem Workshop Windows 11 im Unternehmen absichern anhand typischer Bedrohungsszenarien die Schwachstellen und typischen Werkzeuge von Angreifern und stellt diesen konkrete Härtungs- und Schutzmaßnahmen gegenüber.
Windows 11 setzt höhere Anforderungen an die Hardware-Ausstattung als dessen Vorgänger und verlangt etwa TPM-2.0-fähige Prozessoren. Außerdem integriert Microsoft seinen KI-Dienst Copilot in das Betriebssystem und setzt verstärkt auf sogenannte Copilot+-Geräte mit ARM-CPU und dediziertem KI-Prozessor. Diese erhielten zuletzt in einer Vorschauversion von Windows 11 neue KI-Funktionen für Microsoft Paint.
(sfe)