Raumfahrt: Space-Shuttle-Nachfolger besteht Test für Frachtmission

Der Raumtransporter Dream Chaser hat einen wichtigen Test für den Flug zur ISS bestanden. Sein Erstflug soll Mitte des Jahres stattfinden

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Raumfrachter Dream Chaser

Künstlerische Darstellung des Raumfrachters Dream Chaser im All: Stromversorgung, Kühlung und Datenverbindung

(Bild: Sierra Space)

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Das Raumfahrzeug Dream Chaser hat erfolgreich einen Test mit Nutzlasten absolviert. Der unbemannte Transporter des US-Raumfahrtunternehmens Sierra Space soll in den kommenden Monaten erstmals zur Internationalen Raumstation ISS (International Space Station) fliegen.

Bei dem Test sollte Sierra Space zeigen, dass der Dream Chaser verschiedene Nutzlasten aufnehmen kann. Anhand von drei Nutzlasten demonstrierte das Unternehmen die Fähigkeit, diese mit Strom zu versorgen und zu kühlen. Zudem wurde der Datenaustausch zwischen Raumfahrzeug, Nutzlasten und den Kontrollzentren von Sierra Space und der US-Raumfahrtbehörde NASA (National Aeronautics And Space Administration) simuliert.

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Bei den Nutzlasten handelte es sich um Transport- und Aufbewahrungssysteme vor allem für wissenschaftliche Experimente. Polar etwa dient zur Aufbewahrung wissenschaftlicher Proben an Bord der ISS und anderer Raumfahrzeuge bei Temperaturen von minus 95 Grad Celsius bis plus 10 Grad Celsius. Im Powered Ascent Utility Locker (PAUL) werden zwei CubeLab-Experimente transportiert, die vor allem für die biologische Forschung genutzt werden und während des Aufstiegs mit Strom versorgt werden müssen. Nutzlast Nummer drei war der Single Stowage Locker, ein Standard-Transportsystem der NASA für verschiedene Nutzlasten, die der Dream Chaser transportieren soll.

"Tests wie diese sind eine wichtige Demonstration der Fähigkeiten des Dream-Chaser-Raumflugzeugs und zeigen, das wir in der Lage sind, spezielle Nutzlasten zu transportieren, wie beispielsweise lebenswichtige wissenschaftliche Forschung, was ein wesentlicher Bestandteil unserer Mission zur ISS sein wird", sagte Pablo Gonzalez, der bei Sierra Space für den Bereich Crew & Cargo Transportation Systems zuständig ist. Der Test, der im Januar beim Kennedy Space Center der NASA im US-Bundesstaat in Florida stattfand, bringt das Unternehmen laut Gonzalez "dem Start einen weiteren Schritt näher."

Der Raumtransporter Dream Chaser ähnelt in Konzeption und Aussehen dem Space Shuttle: Es handelt sich um ein wiederverwendbares Raumfahrzeug, das am Ende seiner Mission zur Erde zurückkehrt und wie ein Flugzeug auf einer Landebahn landet.

Allerdings soll es umschlossen von einer Nutzlastverkleidung von einer Rakete ins All gebracht werden. Zudem ist der Dream Chaser unbemannt und deutlich kleiner als das Space Shuttle: Er ist 9 Meter lang, seine nach oben abgewinkelten Tragflächen haben eine Spannweite von 7 Metern. Zum Vergleich: Die Space Shuttles waren über 37 Meter lang und hatten eine Spannweite von knapp 24 Metern.

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Der Dream Chaser soll 5 Tonnen druckbeaufschlagter und 500 Kilogramm druckloser Fracht zur ISS transportieren. Auf dem Rückflug kann er 1,75 Tonnen mit zur Erde bringen. Geplant war ursprünglich, dass der Dream Chaser 2014 zur Raumstation fliegen sollte. Der erste Orbitalflug soll nun frühestens im Mai stattfinden.

Die NASA hatte die Sierra Nevada Corporation als eines der Unternehmen ausgewählt, die nach dem Ende des Space-Shuttle-Programm im Jahr 2011 die Versorgung der ISS übernehmen sollten. Diese Aufgabe hat die Ausgründung Sierra Space übernommen.

(wpl)