Helium- oder Luftfüllung in der Festplatte?

Ich suche eine große Festplatte für mein Archiv, möchte aber keine mit Heliumfüllung. Woran erkenne ich, welche Platten mit Luft gefüllt sind?

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Für mein persönliches Archiv möchte ich mir eine frische Festplatte mit möglichst großer Kapazität anschaffen. Eine Heliumfüllung würde ich jedoch gerne vermeiden, weil ich befürchte, dass das Edelgas im Lauf der Jahre ausdiffundiert. Wie kann ich erkennen, welche Platten mit Luft gefüllt sind?

Manche, aber nicht alle Hersteller von Festplatten geben in den jeweiligen Datenblättern an, ob die Platte mit Helium oder mit Luft gefüllt ist.

Unterhalb von 10 TByte sind alle aktuellen Festplattenmodelle luftgefüllt, oberhalb von 12 TByte ausschließlich mit Helium. Unklar ist es allenfalls bei Modellen mit 10 und 12 TByte. Zwar lassen sich die üblichen Preissuchmaschinen mit dem Schalter "keine Heliumfüllung" auf die Suche schicken, doch sollten Sie das Ergebnis noch einmal anhand des Datenblatts prüfen.

Bei Seagate nutzen nur 10-TByte-Modelle unterschiedliche Füllungen. Helium enthält laut Datenblatt etwa die einfache NAS-Festplatte Ironwolf, während die Ironwolf Pro bei ebenfalls 10 TByte Speicherplatz mit Luft gefüllt ist.

Toshiba führt für seine Enterprise-Laufwerke detailliert auf, welche Füllung sie enthalten: bis 10 TByte Luft, darüber Helium. Diese Grenze gilt auch für die Desktop- und NAS-Laufwerke, bei denen man die Art der Füllung auch anhand der Angaben zur Leistungsaufnahme und der Lautstärke festmachen kann.

Western Digital verspricht Informationen zur Füllung in den Datenblättern der Modelle Purple Pro, Red Pro und Ultrastar, unterschlägt diese aber in der deutschsprachigen Produktbroschüre. Laut der englischsprachigen Version sind alle Red Pro bis einschließlich 12 TByte luftgefüllt, größere Kapazitäten arbeiten mit Helium. Das lässt sich jedoch nicht auf alle anderen Laufwerksfamilien übertragen: Die Broschüre zur WD Gold listet zwei Versionen mit 12 TByte auf, aber ohne Kennzeichnung der Füllung. Dennoch lassen sich die Versionen recht einfach unterscheiden, denn eine Heliumfüllung verringert die Reibung und damit auch die Leistungsaufnahme. Damit ist die WD122KRYZ sicher luftgefüllt, während die WD121KRYZ Helium enthält. Western Digital hat damit aktuell die größten luftgefüllten Festplatten im Programm.

Bislang scheint es allerdings keine Häufungen von Defekten aufgrund einer ausdiffundierten Heliumfüllung zu geben. Der Heliumfüllstand lässt sich zudem über eine SMART-Abfrage ermitteln. Selbst eine vollkommen leere, also nur noch mit Luft gefüllte Platte würde sich übrigens noch auslesen lassen, wenn auch möglicherweise etwas langsamer: Die Köpfe schweben dann etwas weiter über der Plattenoberfläche, was zu Auslesefehlern und damit zu einem neuerlichen Leseversuch führen könnte.

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(ll)