Disney verliert Ende 2024 bei Disney+ 700.000 Abonnenten, aber steigert Gewinne

Disney kann die Erwartungen der Börse übertreffen. Dabei hat Disney+ ein halbes Prozent an Abonnenten verloren. Dieser Trend soll auch noch anhalten.

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Smartphone mit Disney+ Logo, im Hintergrund ein Laserschwert-Duell

(Bild: AFM Visuals/Shutterstock.com)

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Der Unterhaltungskonzern Disney kann seine Umsätze und Gewinne weiter steigern. Im vierten Quartal 2024 wurden sogar die Prognosen der Analysten übertroffen. Dabei verzeichnete der Streaming-Dienst Disney+ einen leichten Rückgang der Abonnenten, und diese Entwicklung soll sich laut Disney auch noch fortsetzen. Trotzdem verzeichnet der Konzern höhere Einnahmen, denn die durchschnittlichen Abopreise sind trotz ebenfalls angebotenen Werbeabos zu günstigeren Preisen gestiegen.

Disney+ zählt weltweit aktuell 124,6 Millionen Abonnenten. Das sind 700.000 weniger als noch vor drei Monaten – ein Rückgang von 0,6 Prozent. Dabei konnte der Unterhaltungsriese die Zahl der Abos in Nordamerika sogar um ein Prozent steigern, aber international haben rund zwei Prozent der Kunden ihre Abos gekündigt. Dieser Rückgang der Abozahlen soll sich nach Einschätzungen Disneys im laufenden Quartal noch fortsetzen. Gleichzeitig hat der ebenfalls zum Konzern gehörende Streaming-Dienst Hulu seine Abozahlen um drei Prozent auf 53,6 Millionen gesteigert. Zum Vergleich: Streaming-Marktführer Netflix hat 300 Millionen Abonnenten.

Der Grund für die leicht zurückgehenden Abozahlen könnte daran liegen, dass der Konzern seit letzten Herbst gegen das Account-Sharing bei Disney+ vorgeht. Auch höhere Abopreise dürften eine Rolle gespielt haben. Lag der globale Durchschnittspreis für ein Abonnement von Disney+ letztes Jahr noch bei 7,20 US-Dollar, beträgt er jetzt 7,55 Dollar, wie Disney schreibt. Das ist ein Anstieg von fünf Prozent.

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Unternehmensweit konnte Disney den Umsatz im letzten Quartal 2024 im Jahresabstand um 4,8 Prozent auf 24,7 Milliarden Dollar erhöhen. Der Betriebsgewinn aller Firmensegmente ist dabei sogar um 30,5 Prozent auf 5,1 Milliarden Dollar gestiegen. Das wird den Strategien von Disney-Chef Robert Iger zugeschrieben, der zuletzt stark auf die Kostenbremse gestiegen ist, und weniger teure Serien und Filme aus den "Star Wars"- und Marvel-Welten produziert werden.

Dabei haben praktisch alle Unternehmensteile höhere Einnahmen verzeichnet. Während der Umsatz der Unterhaltungssparte mit Film- und TV-Produktionen sowie Streaming um 9 Prozent auf 10,87 Milliarden Dollar gestiegen ist, konnte auch das Unterhaltungsgeschäft mit Disneys Freizeitparks und Kreuzfahrschiffen wieder zulegen. Hier ist der Umsatz um 3 Prozent auf 9,42 Milliarden Dollar gestiegen. Das hat selbst Disney-Finanzchef Hugh Johnston überrascht, der bei CNBC eingestand, dass "der Verbraucher etwas stärker ist als erwartet".

Für das laufende Vierteljahr erwartet Disney einen weiteren leichten Rückgang der Abozahlen von Disney+, aber für das gesamte Jahr soll das Betriebsergebnis der Unterhaltungssparte des Konzerns im zweistelligen Prozentbereich steigen. Für das Unterhaltungsgeschäft mit Freizeitparks und Kreuzfahrschiffen prognostiziert Disney ein zwischen 6 und 8 Prozent höheres Betriebsergebnis.

(fds)