Neue Behandlungsmethode für Bauchspeicheldrüsenkrebs

US-Forscher wollen mit Hilfe von Elektroden Chemotherapie-Wirkstoffe direkt in den Tumor einbringen.

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Wissenschaftler an der University of North Carolina in Chapel Hill haben ein neues Behandlungsverfahren entwickelt, mit dem Chemotherapie-Medikationen direkt in schwer zugängliche Bauchspeicheldrüsentumore ausgeliefert werden können.

Der neue Ansatz, den der Chemieprofessor Joseph DeSimone zusammen mit seinem Team kürzlich auf dem Sommersymposium des Koch Cancer Institute vorstellte, nutzt eine implantierte Elektrode, die den Wirkstoff aus einem Reservoir direkt in die Bauchspeicheldrüse abgeben kann, sobald ein elektrisches Feld aufgebaut wurde. Dies geschieht mit Hilfe einer zweiten Elektrode, die entweder ebenfalls implantiert oder außerhalb der gewünschten Körperstelle angebracht wird, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

Bauchspeicheldrüsentumore sprießen aus den inneren Gängen des schlauchartigen Organs und breiten sich schnell aus – manchmal umfassen sie umliegende Arterien wie einen Schraubstock. Weil sich der oft aggressive Krebs nahe an empfindlichen Organen und lebenswichtigen Blutgefäßen ausbreitet, lassen sich diese Tumore nur schwer chirurgisch entfernen.

Das neue Chemotherapieverfahren wurde bislang im Tierversuch an Mäusen getestet, wobei die korrekte Auslieferung der Dosis nachgewiesen werden konnte. Als nächstes wollen die Forscher zeigen, dass sich ein Tumor so tatsächlich verkleinern lässt.

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(bsc)