Von Microsoft zu Open Source: Wie Schleswig-Holstein den Wechsel schaffen will
Während viele andere Bundesländer weiter auf Microsoft setzen, schlägt Schleswig-Holstein einen eigenen Weg ein und entscheidet sich für Open-Source-Software.
(Bild: KI, Collage c't)
Spätestens seit der ersten Amtszeit von US-Präsident Trump geistert der Begriff "Digitale Souveränität" durch die Debatten. Obwohl bekannt ist, in welchem hohen Maß die öffentliche Verwaltung in Deutschland von Microsofts Produkten abhängig ist, passiert kaum etwas, um diesen Umstand zu ändern. Mehrere Bundesländer wie etwa Bayern planen, die Public-Cloud-Dienste von Microsoft zu nutzen, trotz Bedenken nicht nur von Datenschützern. Hinzu kommen die hohen Kosten. Im Jahr 2023 blätterte der Bund fast 200 Millionen Euro allein für Microsoft-Lizenzen hin. Und die diskutierte Alternative Delos Cloud, für die im Sommer 2024 Noch-Bundeskanzler Olaf Scholz warb, ist nicht nur noch teurer, sondern zudem lediglich ein von SAP bereitgestelltes Angebot von Microsofts Clouddiensten.
Nicht so Schleswig-Holstein. Das kleine Bundesland aus dem Norden verfolgt seit Jahren einen Sonderweg – und die hohen Lizenzkosten sind einer der Gründe. In einem ersten Schritt soll LibreOffice in der Landesverwaltung Microsoft Office ablösen. Gleichzeitig ist der Wechsel von Exchange zur freien Alternative Open-Xchange geplant. Und am Ende des Weges ist gar der Umstieg von Windows auf Linux anvisiert.
- Schleswig-Holstein will bis Herbst 2025 zugunsten von LibreOffice größtenteils auf Microsoft Office verzichten; Open-Xchange und Thunderbird sollen Exchange ersetzen.
- Fachverfahren, spezielle Verwaltungsanwendungen, mĂĽssen fĂĽr den Umstieg angepasst werden.
- Laut der Gewerkschaft Verdi bemängeln Beschäftigte Mehrarbeit und zu wenig Schulungen.
Diese Open-Source-Strategie verkündete der damalige Umwelt- und Digitalminister Jan Philipp Albrecht (Grüne) im Jahr 2020. Mittlerweile ist die Staatskanzlei für das Thema Digitalisierung zuständig. Dort treibt nun der CDU-Minister Dirk Schrödter den Umstieg voran, mit dem wir ein Interview geführt haben. Mit einem Kabinettsbeschluss im April 2024 leitete die Kieler Landesregierung einen schrittweisen Wechsel ein.
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