NASA und SpaceX wollen gestrandete Starliner-Crew früher als geplant zurückholen
Die NASA schafft die Voraussetzungen, damit die Starliner-Crew zwei Wochen früher als geplant zur Erde zurückkehren an. Dafür wird der Crew Dragon gewechselt.
Suni Williams (li.) und Butch Wilmore auf der ISS: technische Probleme beim Crew Dragon C213
(Bild: NASA)
Das Warten für Suni Williams und Barry Wilmore soll bald ein Ende haben. Die US-Raumfahrtbehörde NASA (National Aeronautics And Space Administration) will die gestrandete Crew des Raumfahrzeugs Starliner zwei Wochen früher als zuletzt geplant zurück zur Erde holen. Dafür wird das Raumfahrzeug gewechselt.
Am 12. März solle der Crew Dragon Endurance zur Internationalen Raumstation ISS (International Space Station) fliegen, teilte die NASA mit – vorausgesetzt, das Raumfahrzeug des US-Raumfahrtunternehmens SpaceX ist dann einsatzbereit. Für die Mission Crew-10 muss es überprüft, überholt und betankt werden. Endurance ist bereits drei Missionen zur ISS geflogen. Indem Crew-10 vorgezogen wird, kann der Rückflug von Crew-9 mit Williams und Wilmore an Bord früher stattfinden.
Die NASA wechselt den Crew Dragon
Um den vorgezogenen Start zu ermöglichen, wechselt die NASA das Raumfahrzeug. Zuletzt war geplant, dass Crew-10 am 25. März mit dem neuen Crew Dragon C213 starten solle. C213 ist der fünfte und letzte Crew Dragon von SpaceX. Crew-10 sollte sein Debüt werden. Wegen eines technischen Problems wird C213 aber voraussichtlich erst Ende April startbereit sein.
Williams und Wilmore sitzen seit über einem halben Jahr auf der ISS fest. Sie flogen im Juni 2024 mit dem Starliner zur Raumstation. Wegen technischer Probleme an dem Raumfahrzeug von Boeing wurde entschieden, den Starliner im September ohne Crew zur Erde zurückzuholen. Aus einer Mission, die auf acht Tage angelegt war, ist damit ein gutes Dreivierteljahr geworden. Die Rückholmission wurde mehrfach verschoben, zuletzt im Dezember.
Rückkehr mit Crew-9
Die beiden Astronauten werden mit der Mission Crew-9 zur Erde zurückfliegen. Die Besatzung, die im September zur ISS geflogen ist, besteht deshalb nur aus zwei Personen. Einen Termin für die Rückkehr von Crew-9 zur Erde hat die NASA nicht genannt. Dieser hänge von den Wetterbedingungen vor der Küste des US-Bundesstaates Florida ab.
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Der Rückkehr von Williams und Wilmore ist inzwischen zum Politikum geworden: Der neue US-Präsident Donald Trump forderte Ende Januar seinen neuen Berater und SpaceX-Chef Elon Musk auf, die beiden "so schnell wie möglich" zurückzubringen. Er nutzte das zugleich als Propaganda gegen die Vorgängerregierung unter Präsident Joe Biden: Diese habe die Starliner-Crew "praktisch im Stich gelassen".
Die NASA-Mitteilung geht darauf nicht ein.
(wpl)