Raumfahrt: Blue Origin will rund 1400 Beschäftige entlassen

Trotz des geglĂĽckten Erstflugs der Schwerlastrakete New Glenn hat Blue-Origin-Chef Dave Limp Massenentlassungen angekĂĽndigt.

vorlesen Druckansicht 28 Kommentare lesen
Schwerlastrakete New Glenn beim Triebwerkstest

Schwerlastrakete New Glenn beim Triebwerkstest: "nicht fĂĽr den Erfolg gerĂĽstet sind, den wir eigentlich haben wollten"

(Bild: Blue Origin)

Lesezeit: 2 Min.
close notice

This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Blue Origin entlässt jeden zehnten Mitarbeiter: Das Raumfahrtunternehmen von US-Milliardär Jeff Bezos will seine Belegschaft deutlich verringern.

Blue-Origin-Chef Dave Limp habe die Massenentlassungen in einer Telefonkonferenz angekündigt, an der die komplette Belegschaft teilgenommen hat, berichtet die britische Nachrichtenagentur Reuters. Demnach werden rund 1400 der knapp 14.000 Beschäftigten ihre Anstellung verlieren.

Es gebe keine einfache Art und Weise, so etwas bekannt zugeben, sagte Limp in der zehnminütigen Konferenz. Das Unternehmen hat zwar kürzlich einen wichtigen Erfolg erzielt. "Aber wenn man sich die Grundlage des Unternehmens ansieht und was wir in den nächsten drei bis fünf Jahren erreichen müssen, sind wir zu der schmerzhaften Erkenntnis gelangt, dass wir nicht für den Erfolg gerüstet sind, den wir eigentlich haben wollten."

Die beiden wichtigsten Ziele für das Unternehmen seien, die Produktion der Schwerlastrakete New Glenn hochzufahren sowie die Startkadenz der Rakete zu erhöhen. Sonst könne Blue Origin nicht mit SpaceX konkurrieren, das derzeit die kommerzielle Raumfahrt dominiert. Um das zu erreichen, brauche das Unternehmen eine Kultur, die "schnell, wendig, entschlossen und sehr auf unsere Kunden fokussiert ist", sagte Limp.

Gründer Jeff Bezos hatte Limp 2023 vom Internetkonzern Amazon als Chef zu Blue Origin geholt. Limp sollte verschiedene Geschäftsbereiche des Weltraumunternehmens straffen und vor allem die Entwicklung von New Glenn vorantreiben. Die nach dem US-Astronauten John Glenn benannte Rakete absolvierte am 16. Januar erfolgreich ihren Jungfernflug. Zuvor war der Start wegen eines technischen Problems verschoben worden.

Videos by heise

Die Entwicklung der etwa 100 Meter hohen New Glenn hat mehr als zehn Jahre gedauert. Die Rakete soll einmal rund 45 Tonnen Material in die niedrige Erdumlaufbahn transportieren können. Ähnlich wie der Konkurrent SpaceX will auch Blue Origin die erste Raketenstufe landen lassen, um sie wiederverwenden zu können.

(wpl)