Red Hat aktualisiert und erweitert Virtualisierungsprodukte

Die RHEV-Version 2.2 unterstützt größere Host- und Gastsysteme, virtualisiert nun auch Desktops und bringt In- und Exportfunktionen für das Open Virtualization Format (OVF).

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Nach der Vorstellung der Produktfamilie "Red Hat Enterprise Virtualization" (RHEV) im Herbst vergangenen Jahres hat der US-amerikanische Softwareanbieter Red Hat nun die Version 2.2 seiner Virtualisierungsprodukte veröffentlicht. Die im Rahmen der Hausmesse "Red Hat Summit and JBoss World 2010" in Boston freigegebenen Version besitzt erstmals einen In- und Export-Funktion für das Open Virtualization Format (OVF) – dadurch kann man nicht nur Fremd-VMs importieren, sondern auch von RHEV auf andere Virtualisierungslösungen wechseln, ohne Gastsysteme neu aufsetzen zu müssen. Mit VMware sowie Xen unter RHEL5 aufgesetzte Gastsysteme lassen sich nun mit dem Tool "V2V" importieren.

Die neue RHEV-Version arbeitet zudem auf größeren Systemen und kann besser ausgestattete Gastsysteme aufsetzen. Der Host darf nun etwa bis zu 96 statt 64 Prozessor-Kerne haben und weist Gästen bis zu 16 Cores (vorher: 8) zu. Wie schon bei der Version 2.1 gibt es den Red Hat Enterprise Virtualization for Server in zwei Varianten: Als RHEV Hypervisor, der lediglich den Hypervisor und einige Programme zur Fernwartung mitbringt, und als RHEV Manager (RHEV-M), der Management-Tools zum Verwalten von Virtualisierungsumgebungen enthält. Um letzte einzusetzen wird aber weiterhin ein Server mit Microsoft Windows benötigt, da einige der ursprünglich von Qumranet entwickelten Management-Tools auf Microsofts .NET angewiesen sind.

Mit der Version 2.2 verlässt nun auch Red Hat Enterprise Virtualization for Desktops die Beta-Phase. Mit dieser RHEV-Variante lassen sich Windows- und RHEL-Desktops virtualisieren und zur Nutzung über Thin Clients bereitstellen, um Desktops zentral zu administrieren. Diese als Hosted Virtual Desktop (HVD) oder Virtual Desktop Infrastructure (VDI) bezeichnete Technik nutzt das ebenfalls von Qumranet entwickelte und von Red Hat nach der Übernahme des Unternehmens offen gelegte Spice-Protokoll, durch das die Clients auch HD-Video, Bidirektionale Audio- und Video-Kommunikation, Mehrschirmbetrieb und USB-Unterstützung nutzen können.

Weitere Details zu RHEV 2.2 liefern die mit einigen Informations-Videos bestückten Webseiten zu RHEV, die Release Notes zu Hypervisor und Manager sowie der Installation Guide und der Administration Guide. (thl)