Neues IoT-Board von Beagleboard

Mehr Leistung, mehr Funktionen, mehr Pins: Der PocketBeagle 2 von Beagleboard ist der Nachfolger des Linux-kompatiblen IoT-Boards.

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Board von schräg oben, man sieht den Mikrocontroller und andere Bauteile.

(Bild: BeagleBoard.org)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Daniel Schwabe

Das PocketBeagle 2 ist eine Weiterentwicklung des ursprünglichen PocketBeagle-Boards und für Internet-of-Things-Projekte (IoT) ausgelegt. Die Basis bildet ein Texas-Instruments-Prozessor vom Typ AM6232 mit zwei Cortex-A53-Kernen von ARM, die auf 1 GHz getaktet sind. Zusätzlich verfügt der Prozessor über einen einzelnen Cortex-M4F-Kern mit 400 MH. Texas Instruments sieht es für das sogenannte Microcontroller Unit Subsystem (MCU SS) vor – der Kern ist vom Rest des Chips abgeschottet und für sicherheitsrelevante Aufgaben gedacht. Wie schon beim Vorgänger ist zudem ein programmierbares Echtzeit-Subsystem (PRUSS, Programmable Real-Time Unit Subsystem) mit zwei Mini-Kernen mit an Bord. Letztere verwenden einen reduzierten ARM-Befehlssatz und sind für programmierbare Signale auf den I/O-Pins gedacht.

Ein typisches Einsatzgebiet ist die präzise Ansteuerung von Motoren in Robotern oder das Verarbeiten von Sensorsignalen ohne Verzögerung. Die PRUSS kann Signale verarbeiten und die Ergebnisse direkt an die Haupt-CPU weitergeben. Sie ist direkt mit der Peripherie verbunden und kann so unabhängig von der Haupt-CPU arbeiten. Auf dem Board sind 512 MByte LPDDR4-3200-RAM verlötet.

Neben dem Hauptprozessor ist ein weiterer Mikrocontroller verbaut – der Texas Instruments MSPM0L1105 mit Cortex-M0+. Dieser taktet auf 32 MHz und fügt dem PocketBeagle 2 einen 12-Bit-Analog/Digitalwandler hinzu. Ein 12-Bit-A/D-Wandler misst analoge Spannungen und wandelt sie in digitale Werte mit 4096 möglichen Abstufungen um. In Maker-Projekten braucht man so ein Bauteil, um Sensorwerte wie Temperatur, Lichtstärke oder Spannung genau zu erfassen und in Mikrocontrollern weiterzuverarbeiten.

Das Board verfügt über einen USB-C-Port, über den Software auf eine microSD-Karte aufgespielt werden kann, die im aufgelöteten Kartensteckplatz eingesteckt ist. Zum Debuggen bietet der PocketBeagle 2 einen 3-Pin-JST-Header für UART-Kommunikation und einen Port für einen 10-Pin-JTAG-Debugger.

Die GPIO-Pins sind in Zweierreihen links und rechts am Board aufgebracht.

(Bild: BeagleBoard.org)

Für Hardware-Projekte bietet das Board 72 GPIO-Pins. Entweder per USB-C oder über die GPIO-Pins wird das Gerät mit Strom versorgt, etwa mit einem Lithium-Polymer-Akku, der sich auch direkt über das Board beziehungsweise den integrierten Ladeschaltkreis laden lässt. Ansonsten sind über diese Pins neben 8 analogen Eingängen und 52 digitalen Ein- und Ausgangsports noch PWM- und USB-Funktionen nutzbar. Die Pins sind in Zweierreihen links und rechts am Board mit Steckleisten versehen. Das Board arbeitet mit einer Spannung von 3,3 Volt.

Die Abmessungen des Boards bewegen sich mit 55 mm × 35 mm in der Nähe eines Pi Pico (51 mm × 21 mm). Das PocketBeagle-2-Board ist Linux-kompatibel. Auf der offiziellen Download-Seite findet man Debian-basierte Images zum Flashen. Darüber lassen sich dann zum Beispiel Python-Programme ausführen. Wie genau der PocketBeagle 2 bespielt und programmiert wird, steht in der Dokumentation.

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Design-Dateien fĂĽr das Board stellt der Hersteller im entsprechenden Git-Repository bereit.

Das Board ist für etwa 28 Euro bei DigiKey erhältlich.

Wer Informationen zu anderen IoT-Boards sucht, findet sie in unserem Artikel ĂĽber MicroPython-Boards.

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