Datenschützer leiten Verfahren gegen DeepSeek ein

Da DeepSeek bislang keinen EU-Vertreter benannt hatte, prüfen jetzt sieben Landesdatenschutzaufsichtsbehörden die chinesische KI-Anwendung.

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Ein schwarzer Handybildschirm in einer Hand, darauf steht in Blau deepseek

(Bild: DIA TV/Shutterstock.com)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Nachdem verschiedene Behörden und IT-Sicherheitsexperten erhebliche Sicherheitsbedenken gegenüber der chinesischen KI-Anwendung DeepSeek geäußert haben, tun sich acht Landesdatenschutzbeauftragte für ein "abgestimmtes Prüfverfahren" zusammen. Der rheinland-pfälzische Landesdatenschutzbeauftragte Dieter Kugelmann hatte bereits angekündigt, ein solches Prüfverfahren vorzubereiten.

Anhand der Verfahren, die bereits am 14. Februar gestartet sind, soll geklärt werden "ob die zwei hinter DeepSeek stehenden chinesischen Unternehmen einen Vertreter in der Europäischen Union benannt werden", heißt es in einer Pressemitteilung des Hessischen Landesdatenschützers Alexander Roßnagel.

Falls DeepSeek Dienste in der EU anbietet, aber keinen Vertreter in der EU benannt hat, stellt dies einen Verstoß gegen die Datenschutz-Grundverordnung, gegen Art. 27 Abs. 1, dar. Ein solcher Verstoß kann mit einem Bußgeld geahndet werden. Weitere Landesdatenschutzbeauftragte, die den Fall prüfen, kommen aus Baden-Württemberg, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Bremen und Berlin.

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Erst kürzlich hat die südkoreanische Regierung die Nutzung von DeepSeek wegen unzureichenden Datenschutzes verboten, wie Medien berichteten. Das Verbot werde erst aufgehoben, wenn "Verbesserungen und Korrekturmaßnahmen" umgesetzt worden seien. Zuvor hatten bereits mehrere Ministerien die Anwendung gesperrt. Als Grund wurde das Sammeln von Daten genannt. Auch Italien hatte DeepSeek wegen Datenschutzbedenken verboten. Kritisiert wird die weitreichende Speicherung von Nutzerdaten und die mögliche Manipulierbarkeit der Anwendung für kriminelle Zwecke und inwieweit chinesische Spione Zugriffe auf die Nutzerdaten haben.

(mack)