Alto: Kanada plant 1000 Kilometer lange Hochgeschwindigkeitszugstrecke
In Kanada soll die erste Trasse für Hochgeschwindigkeitszüge gebaut werden. Es sei das bisher größte Infrastrukturprojekt des Landes, sagt Premier Trudeau.
Französischer Hochgeschwindigkeitszug TGV: SNCF ist an Alto beteiligt.
(Bild: Markus Mainka/Shutterstock)
In drei Stunden von Toronto nach Montréal: Kanada will die erste Trasse für Hochgeschwindigkeitszüge des Landes bauen. Sie soll die Fahrzeit zwischen den beiden Metropolen halbieren.
Die Strecke soll etwa 1.000 Kilometer lang werden und von Toronto nach Quebec City führen. Halts soll es in Peterborough, der Hauptstadt Ottawa, Montréal, Laval und Trois-Rivières geben. Die Züge sollen mit einer Geschwindigkeit von mehr als 300 km/h fahren. Zum Vergleich: Der ICE 4 der Deutschen Bahn schafft 265 km/h. Im Einzugsgebiet der Zugtrasse wohnen 18 Millionen Menschen. Das ist fast ist Hälfte der Bevölkerung des Landes.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
Mit Ihrer Zustimmung wird hier eine Vimeo-Video (Vimeo LLC) geladen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Vimeo LLC) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.
"Kanada bekommt einen Hochgeschwindigkeitszug", betonte der scheidende Premierminister Justin Trudeau. "Von Montréal nach Toronto in drei Stunden – das ist unschlagbar." Derzeit dauert die Fahrt rund sechs Stunden. Personen- und Güterverkehr wird auf der gleichen Trasse abgewickelt, weshalb es nicht so viele Verbindungen gibt und Züge häufig verspätet sind.
Alto soll Arbeitsplätze schaffen und Wachstum bringen
Alto wird das bis dato größte Infrastrukturvorhaben des Landes. Nach Ansicht des Premierministers wird es zum Wirtschaftswachstum des Landes beitragen und während des Baus 51.000 neue Arbeitsplätze schaffen. Umgesetzt werden soll es vom gleichnamigen staatlichen Unternehmen und dem Konsortium Cadence. Diesem gehören unter anderem die Fluggesellschaft Air Canada, die staatliche französische Eisenbahngesellschaft SNCF sowie das Infrastrukturunternehmen CDPQ Infra an, das das automatisierte U-Bahnsystem Réseau express métropolitain (REM) in Montréal umgesetzt hat.
Das Projekt trete jetzt in seine zweite Phase, sagte Verkehrsministerin Anita Anand. In dieser werden Alto und das Cadence-Konsortium mit den konkreten Planungen beginnen. Dafür sind fünf bis sechs Jahre angesetzt. In der Zeit soll beispielsweise die Streckenführung festgelegt werden, Genehmigungen eingeholt und Konsultationen mit indigenen Gruppen geführt werden. Erst danach können die Bauarbeiten beginnen.
Videos by heise
Die kanadische Regierung hat bisher rund 372 Millionen kanadische Dollar, umgerechnet etwa 250 Millionen Euro, in das Projekt investiert und stellt fĂĽr die Planungsphase weitere 3,9 Milliarden kanadische Dollar, umgerechnet rund 2,6 Milliarden Euro, bereit. Es gibt bisher keine Angaben darĂĽber, wann die ZĂĽge schlieĂźlich zwischen Toronto und Quebec City verkehren sollen.
(wpl)