Otto findet Internet-Supermarkt gut

Der Hamburger Otto-Konzern denkt wieder über den Verkauf von Lebensmitteln über das Internet nach. Vorbild sei dabei der britische Handelskonzern Tesco, der auf diesem Gebiet seit 2001 profitabel arbeiten soll.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

"Sie kaufen ein - wir liefern", lautet das profitable Geschäftskonzept von Tesco

Der Hamburger Otto-Konzern, mit einem Jahresumsatz von über 10 Milliarden Euro der zweitgrößte Online-Händler weltweit nach Amazon, denkt wieder über den Verkauf von Lebensmitteln über das Internet nach. Vorbild sei dabei der britische Handelskonzern Tesco, verdeutlichte Otto-Chef Hans-Otto Schrader gegenüber der Lebensmittel Zeitung (LZ). Derzeit suche das Unternehmen nach einem leistungsstarken, national aufgestellten Partner aus dem Lebensmittel-Einzelhandel.

Tesco betreibt schon seit Jahren einen Food-Lieferservice und soll dabei seit 2001 profitabel arbeiten. Das Unternehmen nimmt Kundenbestellungen online entgegen und lässt diese von Mitarbeitern in der zum Kunden nächstgelegenen Filiale zusammenstellen. Geliefert werden die Lebensmittel mit eigenen Transportern innerhalb von zwei Stunden, sieben Tage die Woche. Tesco hat eigenen Angaben zufolge allein im vergangenen Jahr auf diesem Weg über eine Milliarde Artikel an mehr als eine Million aktive Kunden ausgeliefert.

Hierzulande konzentrieren sich stationäre Filialisten wie Rewe, Edeka oder Lidl hingegen vor allem auf den Verkauf von Nonfood-Artikeln über das Internet. Der Anteil der online bestellten Lebensmittel am gesamten Lebensmittel-Markt soll in Deutschland bei lediglich 0,5 Prozent liegen – obwohl Umfragen unter Verbrauchern immer wieder ein großes Interesse an Lebensmittel-Bringdiensten belegen. Otto-Chef Schrader glaubt, aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt zu haben: "Den meisten Ansätzen fehlt die nötige Marketing-Power. Die hätten wir", sagte er der LZ. (pmz)