Apple sperrt Developer Enterprise Program fĂĽr russische Firmen

Mit dem Apple Developer Enterprise Program ist es Firmen möglich, intern Apps zu entwickeln und zu verteilen. In Russland geht das seit kurzem nicht mehr.

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Flagge von Russland auf MacBook-Tastatur

Flagge von Russland auf MacBook-Tastatur: Der App Store läuft noch, aber kein ADEP.

(Bild: Maxim Gaigul/Shutterstock.com)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Drei Jahre nach dem Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine hat Apple neue Maßnahmen gegen die Verwendung seiner Technologie in Russland ergriffen. Wie Moskauer Medien berichten, haben Developer in dem Land zum 12. Februar Zugriff auf das sogenannte Apple Developer Enterprise Program (ADEP) verloren. Darüber ist es normalerweise möglich, interne Apps für Firmen zu entwickeln und diese dann auch nur an Unternehmensmitarbeiter zu verteilen. Warum Apple die Möglichkeit bislang offengelassen hatte, obwohl diverse Sanktionen gegen Russland umgesetzt worden waren, ist unklar.

Laut der Berichte wurde der gesamte Zugriff russischer Personen auf ADEP gesperrt, sie können sich auf der dafür notwendigen Plattform also gar nicht mehr anmelden. Eine Alternative zu ADEP existiert für die Betroffenen nicht, da Apple über Zertifikate das Ausführen von Programmen kontrollieren kann, die nicht aus dem App Store stammen. Neben der Sperre der ADEP-Plattform an sich sollen "alle Daten im Zusammenhang mit dem Programm" gelöscht worden sein, auch eine Verwendung von Apps ist angeblich unterbunden.

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Apple habe gegenüber den Entwicklern keine weiteren Angaben gemacht, bei früheren Sanktionen gab es zumindest die Information, man müsse "internationale Restriktionen" umsetzen. Im vergangenen Jahr hatten die Vereinigten Staaten Sanktionen gegen Russland noch einmal nachgeschärft, unter anderem neue Softwarekategorien wie CRMs, ERP-Programme, Business-Intelligence-, SCM- und PLM-Plattformen verboten, die nicht mehr exportiert werden dürfen. Auch Cloud-Angebote dieser Art sind für russische Personen seither nicht mehr erlaubt.

ADEP wurde, wie auch in anderen Ländern, in Russland vor allem für das Testen und interne Verwenden von Apps in Unternehmen verwendet – etwa für geschäftliche Anwendungen, die nicht in den App Store sollten. Apple hatte Sanktionen gegen Russland schrittweise umgesetzt. So wurde der Direktverkauf von Produkten ebenso beendet wie die Verwendung von Apple Pay in dem Land.

Der App Store existiert allerdings noch immer, wobei Apple sogar Anweisungen russischer Behörden beim Verbot von VPN- und Medien-Apps nachkam. Es gibt aber einen florierenden Grauhandel, Apple-Produkte werden über andere Länder auf den russischen Markt gebracht, teilweise mit deutlichen Aufschlägen.

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(bsc)