Red Hat: OpenShift bringt Updates fĂĽr Virtualisierung und Bare-Metal-Support

Das Update auf OpenShift 4.18 kommt mit neuen Netzwerk-Funktionen für die Live-Migration von VMs. Ebenfalls gibt es zusätzliche Bare-Metal-Unterstützung.

vorlesen Druckansicht 6 Kommentare lesen
Red-Hat-Logo an einem Gebäude

(Bild: Michael Vi/Shutterstock.com)

Lesezeit: 4 Min.
close notice

This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Der US-amerikanische Softwarehersteller Red Hat hat OpenShift in der Version 4.18 veröffentlicht. Die Hybrid-Cloud-Plattform basiert nun auf Kubernetes 1.31 und CRI-O 1.31 und unterstützt mit Google und Oracle weitere Public-Cloud-Anbieter. Ebenfalls zu den Neuerungen zählen Netzwerk- und Verwaltungsfunktionen für virtuelle Maschinen sowie eine dazugehörige Speichermigration. Weiterhin gibt es eine neue Funktion für die Speicherung von Anmeldeinformationen und sensiblen Daten.

In OpenShift 4.18 stehen benutzerdefinierte Netzwerke (UDN) jetzt allen Anwendern zur Verfügung. Sie können virtuellen Maschinen während ihrer gesamten Lebensdauer eine statische IP-Adresse zuweisen. Darüber hinaus lassen sich mit UDN eigene Netzsegmente einrichten, auf die Container-Pods oder virtuelle Maschinen als primäre oder sekundäre Netzwerke zugreifen können. Mittels eines primären Layer-2-Podnetzwerks ermöglicht dies eine Live-Migration von virtuellen Maschinen.

Das Migration-Toolkit von OpenShift Virtualization unterstützt in der neuen Version die Verlagerung von Daten zwischen Speichersystemen und -klassen. Nutzer können allozierte Blockspeicher von Instanzen auswählen, die an eine Speicherklasse gebunden sind und in eine andere Klasse migrieren. Ein solcher Umzug ist auch im laufenden Betrieb möglich. Derzeit handelt es sich bei der Live-Speichermigration von virtuellen Maschinen um eine technische Vorschau.

Ebenfalls in OpenShift 4.18 enthalten ist die Virtualization Engine, die Red Hat bereits im vergangenen Monat vorgestellt hat. Es handelt sich dabei um eine eigenständige Anwendung nur für den Betrieb und die Verwaltung virtueller Maschinen. Da sie keine Container-Funktionen enthält, soll ihre Bedienung einfacher sein und so wechselwilligen Kunden den Umstieg, etwa von VMware, erleichtern. Außerdem gibt es eine Integration in die Ansible Automation Platform, sodass Organisationen die Migration und Verwaltung virtueller Maschinen automatisieren können.

Ferner erlaubt OpenShift nun allen Nutzern den Zugriff auf die Schnittstelle zum Abruf sensibler Daten und Anmeldeinformationen von externen Anbietern. Über ein Plugin lassen sich Verwaltungsdienste wie AWS Secrets Manager, Azure Vault Key oder Google Secret Manager einbinden, sodass Anwendungen auf die Informationen zugreifen können, ohne dass eine dauerhafte Speicherung im Cluster erforderlich ist. Sobald der Anwendungspod nicht mehr existiert, ist kein Zugriff auf die Daten mehr möglich.

Von Kunden verwaltete OpenShift-Anwendungen erhalten mit dem Update eine zusätzliche Bare-Metal-Unterstützung. Für einen direkten Hardwarezugriff in der Google Cloud läuft die Hybrid-Cloud-Plattform nun auf C3-Maschinen. Auf C4-, C4A- und N4-Maschinen ist der Einsatz von OpenShift für Allzweck-Workloads wie Datenbanken und Webserver möglich.

Red Hat bietet für den Einsatz von OpenShift in der Oracle Cloud zwei Bereitstellungsoptionen für Bare-Metal- und virtuelle Maschinen an. Der Assisted Installer erlaubt Administratoren eine vernetzte Bereitstellung, während mit dem Agent-based Installer eine eingeschränkte Bereitstellung über das Netzwerk möglich ist. Zur Speicherverwaltung im Bare-Metal-Betrieb enthält OpenShift eine Integration des Cloud Controller Managers und Container Storage Interface.

Für On-Premise-Implementierungen in kundeneigenen Rechenzentren ist OpenShift jetzt in den Oracle-Diensten Compute Cloud@Customer und Private Cloud Appliance verfügbar. Zum Betrieb kundenverwalteter Cluster in Public-Cloud-Umgebungen lässt OpenShift Virtualization alternativ zu AWS nun auch in der Oracle Cloud ausführen.

Videos by heise

OpenShift 4.18 unterstützt RHEL 8.8 und spätere Versionen, die bis zum Supportende der OpenShift-Version erscheinen. Alternativ ist ein Betrieb auf Red Hat Enterprise Linux CoreOS (RHCOS) möglich, das auf RHEL 9.4 basiert. Für OpenShift 4.18 gibt Red Hat einen zweijährigen Supportzeitraum an, der sich kostenpflichtig um ein weiteres Jahr verlängern lässt. Eine Übersicht aller Änderungen findet sich in den Release Notes.

(sfe)