Trump: Apple soll Diversitätsprogramme abschaffen

Von Diversität, Chancengleichheit und Inklusion will die Regierung Trump nichts mehr hören. Apple-Chef Tim Cook stimmte Aktionäre auf mögliche Änderungen ein.

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Apple Chef Tim Cook auf dem Firmengelände – Bildschirmaufnahme des September-Events 2024.

Apple Chef Tim Cook auf dem Firmengelände – Bildschirmaufnahme des September-Events 2024.

(Bild: Apple)

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Apples Diversitätsprogramme geraten unter Beschuss. Gegenüber Aktionären stellte CEO Tim Cook am Dienstag bereits in Aussicht, dass der Konzern möglicherweise doch Änderungen vornehmen muss, weil sich die "rechtliche Landschaft in dieser Angelegenheit weiterentwickelt". Das berichtet die BBC vom alljährlichen Aktionärstreffen des Konzerns. Apples "Leitprinzip der Würde und des Respekts für alle" werde aber "niemals wanken", versprach Cook.

Eine Aktionärsforderung, die Programme für Vielfalt, Gleichstellung und Inklusion (Diversity, Equity and Inclusion, DEI) ganz abzuschaffen, wurde zuvor noch abgewiesen. Die Aktionäre folgten damit der Empfehlung des Apple-Vorstands. Ungewöhnlich ist das allerdings nicht: Die meisten solcher Aktionärsanträge scheitern letztlich. Die Antragsteller, darunter ein als konservativ geltender Thinktank, hatten moniert, Apples DEI-Programme würden für finanzielle und Reputationsrisiken sorgen und könnten Rechtsstreitigkeiten nach sich ziehen.

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Am Mittwoch mischte sich US-Präsident Donald Trump persönlich ein und forderte Apple öffentlich dazu auf, die "DEI-Regeln komplett loszuwerden und nicht einfach nur anzupassen". Die Regierung Trump hat solchen Initiativen rund um Diversität längst den Kampf angesagt – sowohl bei Behörden als auch in der Privatwirtschaft. Andere US-IT-Riesen wie Meta sind Medienberichten zufolge bereits dabei, ihre DEI-Teams aufzulösen. Widerwillig scheint das dort nicht abzulaufen: Unternehmen seien "kulturell neutralisiert" und es fehle "männliche Energie" verkündete Meta-Gründer Mark Zuckerberg zuletzt in einem Podcast-Gespräch.

Unter der Führung von Cook setzte Apple immer deutlicher auf progressive Themen, von Diversität über Umweltschutz bis zu Initiativen für "Racial Equity and Justice". Cook outete sich vor gut zehn Jahren als erster CEO eines US-Riesenkonzerns als schwul und übernahm damit zugleich eine Vorreiterrolle. Dass sich der Apple-Chef nun schon zur Amtseinführung neben Trump positionierte und der Konzern der neuen Regierung bislang keinerlei Paroli zu bieten scheint, sorgt bei manchen Kunden deshalb für Verärgerung.

(lbe)