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Open RAN in Offenbach: O2 und Ericsson schalten erste Antennen live

In Offenbach testet Telefónica Deutschland das Cloud RAN von Ericsson im Live-Betrieb. Zum MWC Barcelona sind die ersten Antennen auf Sendung gegangen. 

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Zwei Techniker auf einer HebebĂĽhne installieren neue Hardware an einer Mobilfunkantenne in Offenbach.

An den ausgewählten Antennenstandorten in Offenbach wurde neue Technik von Ericsson installiert, um dort Cloud RAN einsetzen zu können.

(Bild: TelefĂłnica Deutschland/Ericsson)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

TelefĂłnica Deutschland nimmt in Offenbach die ersten 5G-Antennen in Betrieb, die mit Open-RAN-Technik von Ericsson ausgerĂĽstet sind. Das sei die "erste Implementierung der Ericsson-Technologie in ein 5G-Standalone-Netz im Live-Betrieb weltweit", teilte der Netzbetreiber zum Auftakt der Mobilfunkmesse MWC Barcelona am Montag mit. Insgesamt sollen acht Masten in der Region mit der Technik ausgestattet werden.

"Open RAN" ist ein Ansatz, Funktionen des Funknetzes zur virtualisieren und auf Standardservern in der Cloud laufen zu lassen. Ericsson nennt sein Produkt "Cloud RAN" und testet das neue Verfahren mit TelefĂłnica Deutschland in Offenbach. Dort haben die UmrĂĽstarbeiten vor etwa einem Jahr begonnen.

Dabei hat Telefónica Deutschland an den ausgewählten Standorten zunächst klassische Hardware von Ericsson installiert, die mit 4G und 5G funkt. Die 5G-Funktionen wurden dann sukzessive durch Cloud RAN ersetzt. Die Standorte funken auf der 5G-Frequenz im 3,6-GHz-Band.

Netzbetreiber hoffen, sich mit Open RAN unabhängiger von der proprietären Hard- und Software der großen Ausrüster machen zu können. Alle deutschen Netzbetreiber experimentieren mit Open RAN. Telefónica testet im bayerischen Landsberg seit Mai 2024 Open RAN auch mit Hardware von Samsung. Neuling 1&1 baut gar sein ganzes Netz auf Open RAN auf.

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"Wir arbeiten an unserem Netz der Zukunft, das die Vorteile von Cloud-Lösungen, Automatisierung und Virtualisierung vereint, um unseren Kundinnen und Kunden das beste Erlebnis zu bieten", sagt Mallik Rao, CTO von Telefónica Deutschland. "Die Trennung von Hard- und Software wird uns künftig mehr Flexibilität beim Betrieb und Ausbau unseres Netzes ermöglichen."

Doch zeigen die bisherigen Erfahrungen der drei etablierten Netzbetreiber, dass Open RAN für den großflächigen Einsatz in den Bestandsnetzen noch nicht bereit ist. Die neue Technologie verspricht zwar mehr Effizienz etwa bei Netzwartung und Software-Updates, bedeutet aber auch höheren Aufwand bei Systemintegration und verlangt nach Expertise, die Netzbetreiber erst noch ausbilden müssen.

(vbr)