SEC stellt wichtiges Verfahren gegen Coinbase ein
Die US-Börsenaufsicht hat ihre Untersuchung gegen die Kryptobörse Coinbase offiziell beendet. Davor war Coinbase bereits vorgeprescht.
(Bild: Tobias Arhelger / Shutterstock.com)
Die US-Börsenaufsicht hat ein wichtiges Untersuchungsverfahren gegen die Kryptobörse Coinbase eingestellt: Das Verfahren, welches die US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) 2023 gegen den Dienstleister eröffnete, weil dieser mutmaßlich mit nicht registrierten Finanzprodukten gehandelt haben soll.
Wie die Behörde mitteilte, hat sie mit den betroffenen Unternehmen Coinbase Inc. und Coinbase Global Inc. eine Vereinbarung getroffen, wonach das Verfahren eingestellt wird. Genauere Details der Vereinbarung sind nicht angegeben. Nach der Darstellung von Coinbase-CEO Brian Armstrong muss das Unternehmen aber keinerlei Geldstrafe oder Änderungen in seinem Geschäft erdulden. Armstrong war eine Woche vor der offiziellen Bekanntgabe durch die SEC vorgeprescht: In einem US-Fernsehsender und auf sozialen Medien hatte er groß das Ende des besagten Verfahrens verkündet.
SEC-Chef plant Kurswechsel
Der neue SEC-Chef Mark T. Uyeda signalisiert indes einen Kurswechsel der Behörde. In der Vergangenheit habe die SEC ihre Standpunkte zu Kryptowährungen vor allem durch Maßnahmen zur Durchsetzung von Gesetzen zum Ausdruck gebracht und das weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Nun wolle sein Haus den eigenen Kurs anpassen und künftig transparenter handeln. Angesichts der ausstehenden Arbeit der neuen Crypto Task Force der SEC werde das jetzige Verfahren gegen Coinbase eingestellt.
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Die Crypto Task Force rief Uyeda laut eigener Aussage ins Leben, um mehr Klarheit über die Anwendung geltender Gesetze auf dem Markt für Kryptowährungen zu schaffen und Maßnahmen auszuarbeiten, die Innovationen fördern und Anleger schützen. In der Branche gilt das als sehr positives Signal. Auch Uyeda selbst ist aufgeschlossen gegenüber den Digitalwährungen. Wohl auch deswegen berief US-Präsident Donald Trump ihn nach seiner Wahl zum neuen SEC-Chef. Trump selbst durchlief sozusagen einen Krypto-Sinneswandel. Bezeichnete er die Technologie in seiner ersten Amtszeit noch als "Betrug", rief er zu seinem zweiten Amtsantritt sogar eine eigene – nicht ernst gemeinte – Kryptowährung ins Leben.
Trumps Haltungswechsel war ebenso wie das Verfahren gegen Coinbase von der gesamten Branche aufmerksam verfolgt worden. Denn dabei ging es auch um die grundlegenden Fragen: Als was sind Kryptowährungen in den USA eigentlich zu definieren? Und welches Recht findet demzufolge Anwendung? Die Crypto Task Force wird nun Antworten liefern, von denen Krypto-Akteure erwarten, dass sie möglichst geschäftsfreundlich sind.
(nen)