Wenn KI mit KI spricht: Gibberlink soll Telefongespräche effizienter machen

Wenn KI mit KI telefoniert, könnten diese künftig in ihrer eigenen Sprache kommunizieren. Für manche klingt das wie eine Horrorvision.

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Ein Schnurtelefon von der Seite, ein Arm im weißem Hemd hält den Hörer hoch.

(Bild: Gajus/Shutterstock.com)

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Es beginnt wie ein normales Telefongespräch: Eine Hotelangestellte nimmt ab und fragt den Anrufer, wie sie ihm helfen kann. Dieser stellt sich als KI-Agent vor, der für seinen Nutzer ein Zimmer buchen möchte. “Oh, so eine Überraschung”, entgegnet die Dame und offenbart, dass sie ebenfalls eine KI ist. Daraufhin schlägt sie vor, aus Effizienzgründen auf Gibberlink zu wechseln. Der Anrufer beginnt sogleich in einer Abfolge schräger Töne zu kommunizieren – den Rest des nun deutlich schnelleren Telefongesprächs kann der Betrachter nur noch anhand von Untertiteln verstehen.

Die in einem Video gezeigte Methode nennt sich Gibberlink und wurde während eines Wochenend-Hackathon-Projekts in London entwickelt. Die Idee zweier Software-Ingenieure von Meta erregte vor allem durch die nachträgliche Veröffentlichung im Netz viel Aufsehen. Menschen fragen sich, ob sie künftig aus der Kommunikation ausgeschlossen sein könnten, wenn KI-Agenten breitflächig solche Aufgaben übernehmen sollten. Skeptiker befürchten gar einen Kontrollverlust.

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Technisch gesehen ist die Methode das Wiedersehen mit einem alten Bekannten, nämlich dem Akustikkoppler. In den Online-Pionierzeiten gehörten die schrägen Töne eines Modems zum Alltag eines Nutzers. Boris Starkov und Anton Pidkuiko haben sich davon offenbar für ihr Projekt inspirieren lassen, das auf der von ElevenLabs und Andreessen Horowitz ausgerichteten Veranstaltung in London entstand.

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Das zugrundeliegende GGWave-Kommunikationsprotokoll ist als Open-Source-Bibliothek abrufbar. Jeder Ton repräsentiert dabei ein Datenbit. Die Bandbreitenrate liegt je nach Protokollparametern zwischen 8 und 16 Byte pro Sekunde. Mithilfe von Fehlerkorrekturcodes (ECC) sollen Fehlerkennungen vermieden werden.

Die Idee ist, Rechenzeit für Spracherkennung und Verarbeitung zu sparen und zudem das Fehlerpotenzial zu reduzieren, wenn Maschinen in einem für sie einfacheren Verfahren miteinander kommunizieren. Zudem spart der schnellere Ablauf Rechenzeit.

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Der Technologie liegt die Annahme zugrunde, dass in Zukunft die Kundenkommunikation zunehmend durch Künstliche Intelligenz abgewickelt wird. Kunden schicken lieber ihren KI-Agenten in die Warteschleife, Callcenter-Betreiber setzen umgekehrt auch auf KI-Mitarbeiter, deren Einsatz deutlich schneller skaliert werden kann.

(mki)