London: Hundeleckerlis mit Fleisch aus dem Labor auf dem Markt

Die britische Firma Meatly bietet seit Februar nach eigenen Angaben als weltweit erstes Unternehmen im Labor gezüchtetes Hühnerfleisch für Haustierfutter an. Gemeinsam mit dem pflanzenbasierten Hundefutterhersteller "The Pack" wurde das Produkt "Chick Bites" in limitierter Auflage in der Filiale von "Pets at Home" in London angeboten.

Die Chick Bites sind nach Angaben von Meatly eine Mischung aus pflanzlichen Bestandteilen mit dem kultivierten Hühnerfleisch. Für die Herstellung des Fleisches hatte das Unternehmen im Sommer 2024 eine Zulassung erhalten. Laut Meatly reicht eine einzige Zellprobe aus einem Hühnerei. Daraus könne genug kultiviertes Fleisch produziert werden, um Haustiere auf Dauer zu versorgen. Das kultivierte Fleisch sei geschmacklich und ernährungsphysiologisch vergleichbar mit herkömmlicher Hühnerbrust und enthalte alle notwendigen Aminosäuren, Fettsäuren, Mineralien und Vitamine.

Für mehr Nachhaltigkeit

Meatly plant, in den nächsten drei bis fünf Jahren die Produktion zu erweitern und das künstliche Hühnerfleisch breiter verfügbar zu machen. Weitere Kooperationen mit The Pack und Pets at Home sind in Planung. Der Einzelhändler hat sich das Thema Nachhaltigkeit auf die Fahne geschrieben und will Produkte mit geringerem Kohlenstoff- und Wasserverbrauch verkaufen, um die Umweltauswirkungen von Haustierfutter erheblich zu reduzieren.

Bereits seit Jahren gibt es Tests für Laborfleisch, im Handel ist es für Menschen allerdings bisher nicht ohne Weiteres erhältlich. Die ersten Unternehmen haben für den Verkauf des Fleisches in den USA erste Zulassungen erhalten. Die Branche steht vor verschiedenen Herausforderungen, etwa die Produktion vernünftig zu skalieren. Angaben dazu, wie lange der Produktionsprozess dauert, machte Meatly nicht. Eine Nachfrage hat das Unternehmen nicht unmittelbar beantwortet.

(mack)