Künstlicher Studio-Look: Googles kostenloser KI-Filter für Videokonferenzen

Nutzer von Google Workspace können ihre Videoübertragung in Meetings mit KI-Unterstützung anpassen. Eingehende Nachrichten übersetzt Google Chat automatisch.

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Screenshot von Google Meet

(Bild: Google)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Die cloudbasierte Kollaborationssuite Google Workspace erhält zusätzliche KI-Funktionen. Im Videokonferenztool Google Meet können Nutzer die Bild- und Tonqualität ihrer Videoübertragung mit künstlicher Intelligenz überarbeiten und eigene Hintergründe generieren lassen. Zudem bekommt Google Chat eine automatische Übersetzungsfunktion für eingehende Nachrichten. Der Kauf eines zusätzlichen Gemini-Add-ons ist nicht notwendig.

Während der Videokonferenzen analysiert die Google-KI Gemini den Videostream für einen "Studio-Look". Sie soll das Bildrauschen filtern und das Gesicht des Nutzers nachträglich schärfen, um ihn von der Umgebung hervorzuheben. Neben dieser Bildkorrektur steht dem Anwender eine virtuelle Lichtanpassung zur Verfügung. Dazu simuliert Gemini zwei Studioleuchten, die automatisch das Gesicht des Nutzers ausleuchten. Alternativ lassen sich deren Position, Helligkeit und Farbtemperatur individuell einstellen.

Ferner können Anwender mit Gemini eigene Hintergründe für Videokonferenzen generieren. Dazu stehen vorgefertigte Stiloptionen wie Büroräume oder Bücherregale zur Verfügung. Zusätzlich untersucht und überarbeitet Gemini die Tonspur, um fehlende oder verzerrte Frequenzen wiederherzustellen. Google will damit die Verständlichkeit von Nutzern verbessern, die Bluetooth-Headsets verwenden oder per Telefon an einer Konferenz teilnehmen. Das Feature ist für Web-Nutzer mit eingeschalteter Rauschunterdrückung und bei der Telefoneinwahl standardmäßig aktiviert.

Im Diagrammtool Google Drawings lassen sich mit Gemini die Hintergründe von Bildern entfernen, bevor Nutzer sie in ihre Abbildungen einfügen. Auch Präsentationen in Google Docs enthalten diese Funktion. Außerdem erkennt Gemini in Google Chat in eingehenden Nachrichten rund 120 Sprachen und übersetzt sie automatisch in die bevorzugte Sprache des Nutzers. Die ursprüngliche Nachricht bleibt dabei zur Kontrolle verfügbar. Anwender müssen die KI-Übersetzung in den Einstellungen selbst aktivieren.

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Die KI-Funktionen stehen kostenlos als Teil der Standard- und Plus-Pakete von Workspace Business und Enterprise zur Verfügung. Sie sind jedoch nicht Teil von Business Starter. Alle Informationen finden sich im Blog der Google-Entwickler. Für die Features in Google Meet hat eine schrittweise Einführung bereits begonnen und soll innerhalb von zwei Wochen abgeschlossen sein. Davon ausgenommen ist die Bildkorrektur, deren Veröffentlichung am 18. März 2025 beginnt. Die Funktionen für Google Chat und Drawings sind bereits verfügbar. Zuletzt erhielt auch die Google-Suche weitere KI-Funktionen.

(sfe)