Google setzt voll auf Gemini und verabschiedet dieses Jahr den Google Assistant
Der 2016 eingeführte Sprachassistent Googles wird noch dieses Jahr eingestellt. An seine Stelle tritt Gemini, neben Handys auch in anderen vernetzten Geräten.
(Bild: Google)
Google hat angekündigt, seinen bisherigen Sprachassistenten im Laufe dieses Jahres durch den eigenen KI-Assistenten namens Gemini zu ersetzen. Gemini ist bereits auf Smartphones verfügbar, wenn Anwender die entsprechende App manuell installieren. Doch Google wird den Umstieg bald forcieren, zumindest für geeignete Geräte. Das betrifft nicht nur Handys, sondern auch mit dem Smartphone vernetzte Geräte wie Tablets und Autos. Für heimische Anlagen wie Lautsprecher und Fernseher soll eine KI den Sprachassistenten ebenfalls ablösen.
Der Google Assistant wurde bereits 2016 zur Google I/O eingeführt und brachte die Erkennung und Verarbeitung natürlicher Sprache in den Alltag. Die Intelligenz des Sprachassistenten beschränkt sich jedoch auf die Fortführung von Konversationen, indem er sich an das Thema der vorherigen Anfrage erinnert und die nächste Frage im Kontext beantworten kann. Doch jetzt kommt künstliche Intelligenz (KI).
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Seit Juni 2024 ist Googles Gemini-App auch in Deutschland verfĂĽgbar, doch die Installation ist bislang freiwillig. Einmal aufgespielt, ersetzt die KI etwa auf Android-Smartphones den bisherigen Google Assistant, sodass der neue KI-Assistent auch mit dem gewohnten Sprachbefehl "Hey Google" aufgerufen wird. Damit sollen nicht nur Handys intelligenter und nĂĽtzlicher werden, Googles Gemini ist auch ins Smart Home eingezogen, etwa in Google Home und Nest-Kameras.
Googles Zwangsumstieg auf KI
Bislang konnten sich Android-Anwender der KI noch verschließen, aber künftig wird das kaum noch möglich sein. Neue Smartphones werden bereits mit Gemini als KI-Assistenten ausgeliefert. Nutzer des bisherigen Sprachassistenten werden bald aufgefordert, auf Gemini zu wechseln. Ende 2025 wird der klassische Google Assistant auch aus den App-Stores genommen, dann steht nur noch Gemini als KI-Assistent zur Verfügung.
Allerdings werden nicht alle Geräte den neuen Assistenten einfach herunterladen können. Zwar sind die Systemanforderungen für Gemini moderat, man braucht mindestens Android 10 und 2 GByte Arbeitsspeicher, aber der Google Assistant ist in vielen anderen Geräten außer Handys fest integriert, die teilweise keine regelmäßigen Updates (mehr) erhalten.
Details zum KI-Umstieg von Smart-Home-Geräten später
Laut Blog-Beitrag arbeitet Google noch daran, wie vernetzte Laufsprecher, Displays und Fernseher Gemini-Updates bekommen werden. Der Konzern verspricht entsprechende Informationen in den nächsten Monaten. Bis auf Weiteres wird der Google Assistant auf diesen Geräten weiter nutzbar sein. Ob dies auch für Geräte gilt, welche die Mindestanforderungen für Gemini nicht erfüllen, vielleicht sogar über dieses Jahr hinaus, ist bislang unklar.
Zudem birgt der Zwangsumstieg auf Gemini auch inhaltliche TĂĽcken. So ist etwa das Einstellen eines Weckrufs per Sprachassistent nahezu problemlos, kann per KI aber schnell danebengehen, schreibt Ars Technica. Gemini erzielte auch in einer Stichprobe von heise online durchwachsene Ergebnisse. So erkannte die KI zwar eine abfotografierte Computermaus, konnte das genaue Modell aber trotz gut sichtbarem Logo nicht zuordnen. Googles separate Bilderkennung Lens hatte dagegen kein Problem damit, das Modell der Maus exakt zu identifizieren.
(fds)