Internet-Anbieter Daum kauft US-Portal Lycos

Das US-Internetportal Lycos, das einst als ein Star der New Economy und der Internet-Branche mit einem Wert von 12 Milliarden US-Dollar gehandelt wurde, geht für 95 Millionen US-Dollar nach Südkorea.

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Von
  • Jürgen Kuri

Das US-Internetportal Lycos, das einst als ein Star der New Economy und der Internet-Branche mit einem Wert von 12 Milliarden US-Dollar gehandelt wurde, geht für 95 Millionen US-Dollar (111,2 Billionen Won) in bar nach Südkorea: Der führende Internetanbieter des Landes, Daum Communications, gab den Kauf des Unternehmens bekannt. Der spanische Internetanbieter Terra Networks, Tochter des Telecomkonzerns Telefonica, hatte vor vier Jahren auf dem Höhepunkt der Web-Euphorie Lycos für Aktien im Wert von 12,5 Milliarden US-Dollar übernommen.

Zum US-Geschäft von Lycos gehört auch das Online-Magazin von Wired. Terra Lycos ist auch mit 32,1 Prozent an Lycos Europe beteiligt; der Medienkonzern Bertelsmann, der im Rahmen der Übernahme von Lycos durch Terra eine strategische Partnerschaft mit dem Konzern vereinbart hatte, ist direkt mit 20 Prozent bei Lycos Europe engagiert, die Holding von Christoph Mohn, Sohn des Bertelsmann-Patriarchen Reinhard Mohn, mit 12,1 Prozent.

Terra Lycos wollte das amerikanische Portalgeschäft bereits seit dem Frühjahr verkaufen, hatte allerdings Medienberichten zufolge mit einem höheren Preis gerechnet. Daum hofft, die Übernahme als Sprungbrett in den amerikanischen Markt nutzen zu können. "Mit dem Zukauf ist Daum im Stande, seine Globalisierungsinitiative zu starten", sagte Firmenchef Lee Jae Woong laut dpa. Die Erfahrung des Unternehmens in Korea solle mit dem weltweiten Netzwerk von Lycos kombiniert werden. Lycos nimmt nach Angaben Daums hinsichtlich der Nutzungsvorgänge des Internetangebots in den USA Rang sieben ein. (jk)