Mini-PCs mit Nvidia-Prozessor auch von Asus, Dell und HP

Nvidias GB10-Prozessor landet in Mini-PCs mehrerer groĂźer Hersteller. Er kombiniert flotte ARM-CPU-Kerne mit einer Blackwell-GPU und dicker KI-Einheit.

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Explosionszeichnung von Nvidias DGX Spark

Das Innenleben von Nvidias DGX Spark und anderen GV10-Mini-PCs.

(Bild: Nvidia)

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Nvidias Projekt Digits kommt als Mini-PC mit dem Namen DGX Spark in den Handel. Im Mai soll die Auslieferung beginnen – 3689 Euro verlangt Nvidia hierzulande mit einer 4 TByte großen PCI-Express-SSD. Die Steuern dürften in Anbetracht des US-Preises inkludiert sein.

Wer es ein bisschen günstiger haben möchte, kann zu einem Mini-PC eines Drittanbieters greifen. Auch Asus, Dell und HP bieten eigene Geräte mit Nvidias GB10-Prozessor an, Ascend GX10, Dell Pro Max mit GB10, und ZGX Nano AI Station genannt. Unseren Informationen zufolge werden andere Hersteller bald folgen. Asus' Ascent GX10 mit 1-TByte-SSD kostet 2760 Euro – andere Unterschiede als die kleinere SSD und das eigene Gehäuse sind uns nicht bekannt. Dell und HP nennen noch keine Preise.

Asus' Ascent GX10 kommt im weißen Gehäuse.

(Bild: Asus)

Der GB10-Prozessor verwendet jeweils zehn ARM-Kerne vom Typ Cortex-X925 und Cortex-A725. Damit gehört er zu den schnellsten ARM-Prozessoren für Privatanwender. Der CPU-Teil ist in Zusammenarbeit mit Mediatek entstanden.

Zur integrierten Grafikeinheit hält sich Nvidia weiterhin bedeckt. Klar ist, dass sie wie die GeForce-RTX-5000-Grafikkarten auf Nvidias Blackwell-Architektur setzt. Wie viele Shader-Kerne in der GPU schlummern, ist dagegen unbekannt.

Nvidia setzt den Fokus vielmehr auf die KI-Fertigkeiten der GPU-Tensor-Kerne. Eine Billiarde Rechenoperationen pro Sekunde nennt Nvidia bei den vierbittigen Datenformaten INT4 (Ganzzahlen) und FP4 (Gleitkommawerte), also ein Petaops beziehungsweise Petaflops.

Dells Name ist etwas sperriger als bei der Konkurrenz: Dell Pro Max mit GB10.

(Bild: Dells)

Hilfreich für KI-Anwendungen sind die 128 GByte LPDDR5X-8533-Speicher, auf den alle Rechenwerke zugreifen (Unified Memory). Die Geschwindigkeit, vor allem verglichen mit Grafikkarten, lässt allerdings zu wünschen übrig: 273 GByte/s schafft das DRAM an 256 Datenleitungen. Die gleiche Konfiguration mit 273 GByte/s nutzt Apple beim M4 Pro, allerdings auf maximal 64 GByte limitiert.

Nvidia und Asus bauen in ihre Mini-PCs einen ConnectX-7-Netzwerkchip ein, über den sich zwei GB10-Geräte aneinanderkoppeln lassen. Wir gehen davon aus, dass auch andere Hersteller den Netzwerkchip auflöten.

Die restliche Ausstattung verrät bisher nur Nvidia: viermal USB4, einmal 10-Gbit/s-Ethernet, Wi-Fi 7 und HDMI 2.1. Den Gesamtverbrauch beziffert die Firma auf bis zu 170 Watt.

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Alle Hersteller installieren eine Basisversion von Nvidias DGX-Betriebssystem vor (DGX Base OS), das auf Ubuntu aufbaut. Mit dabei: Nvidias Software-Stack samt (proprietären) Treibern, um KI-Projekte zügig zum Laufen zu bekommen. Ob jemals Windows on ARM auf den Mini-PCs laufen wird, bleibt abzuwarten. In den nächsten Monaten soll ein Exklusiv-Deal zwischen Microsoft und Qualcomm für Windows on ARM auslaufen.

Interessierte können sich bei Nvidia, Asus und HP auf eine Warteliste für einen Mini-PC setzen lassen. Sobald der Verkauf beginnt, kann man dann eine Bestellung abschließen. Dell bietet bisher nur eine Erinnerung zum Verkaufsbeginn an.

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