Umfrage: Gesellschaftsspaltung durch Desinformation beunruhigt große Mehrheit

Über achtzig Prozent der deutschen Internetnutzer sorgen sich aufgrund von Desinformationen, während nicht wenige den Medien eine Mitschuld geben.

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(Bild: sdecoret/Shutterstock.com)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Eine große Mehrheit der deutschen Internetnutzer gibt an, dass sie eine gesellschaftliche Spaltung (87 %) und Radikalisierung Einzelner (84 %) durch politische Desinformation befürchten. Das ergab eine Forsa-Umfrage, die von der Landesanstalt für Medien NRW seit 2019 jährlich veröffentlicht wird. Daneben geben auch weitere 78 Prozent an, dass sie denken, Desinformation kann die Wahlergebnisse beeinflussen.

Das Vertrauen in die Betreiber der sozialen Netzwerke sowie das in Journalisten ist laut der Umfrage weiter gesunken. "Auch dass inzwischen fast 60 Prozent kein Vertrauen mehr in das Handeln der Plattformen haben, kann angesichts der fortgeschrittenen Verantwortungsatrophie bei den Herren Zuckerberg und Musk kaum verwundern. Zudem sehen fast 30 Prozent auch Journalistinnen und Journalisten und hiesige Medien als Absender von Desinformation", wird Dr. Tobias Schmid, Direktor der Landesanstalt für Medien NRW, zitiert.

Aber auch den klassischen Medien vertrauen viele nicht, ganze 28 Prozent der Befragten meinen, dass Medien sowie Journalistinnen und Journalisten für die Verbreitung von Desinformation verantwortlich sind. Die Bedeutung von Radio und Tageszeitungen stieg im Zuge der Bundestagswahl und im Vergleich zu 2024 leicht an. Beim Fernsehen war ein Anstieg von 10 Prozent im Gegensatz zum Vorjahr zu verzeichnen, dabei gilt aber auch, je älter die Personen sind, desto häufiger nutzen sie das Fernsehen als Informationsquelle.

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Die sozialen Medien sind bei 59 Prozent der unter 25-Jährigen beliebt, um sich politisch zu informieren. Auf die Gesamtgruppe der Befragten gesehen waren es nur 24 Prozent. Ebenso nutzen 51 Prozent der 14- bis 24-Jährigen persönliche Gespräche, um an Informationen vor der Bundestagswahl zu gelangen, was auch ein höherer Wert als bei älteren Befragten ist.

Die Umfrage wurde im Zeitraum vom 15. bis zum 20. Januar 2025 mit einem Online-Fragebogen durchgeführt. Dafür wurden 1.005 deutschsprachige private Internetnutzer ab 14 Jahren befragt.

(tlz)