Mittwoch: Google-Suche mit KI-Übersichten, Boeings Geschacher um Absturzfolgen
KI-Suche auf Deutsch + Boeings Ringen um Absturz-Deal + Europas kommerzieller Raketenstart + Quantenkryptografie per Satellit + Deutschlandticket + Bit-Rauschen
(Bild: Fabio Principe/ Shutterstock.com)
Die "Übersicht mit KI" ist ein KI-generierter Fließtext. Google zeigt ihn künftig auch in Deutschland bei passenden Suchanfragen an. Die Fließtexte generiert eine Version von Gemini, Googles großem Sprachmodell, die explizit auf Suchaufgaben trainiert wurde. Kritiker bemängeln, dass viele Menschen nicht mehr auf die Suchergebnisse klicken. In den USA ist das neue Justizministerium unter Trump mit Großunternehmen offenbar gnädiger gestimmt. Das möchte Boeing angeblich ausnutzen und sein Geständnis widerrufen. Denn der Flugzeugbauer hatte 2024 Verschwörung zum strafrechtlichen Betrug der US-Regierung zugegeben, um einen Prozess wegen zweier Abstürze zu vermeiden. Derweil könnte der Teststart von Isar Aerospace Europas kommerzielle Raumfahrt einläuten und Unabhängigkeit von SpaceX und den USA bedeuten. Es ist der europäische Versuch einer eigenen privaten Raketenindustrie, denn Europa hinkt den USA seit Jahren in der kommerziellen Raumfahrt hinterher – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
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In Deutschland werden die AI Overviews, die es bereits in einigen Ländern gibt, Übersicht mit KI heißen. Google spielt die KI-generierten Fließtexte als Antworten ab sofort auch hierzulande auf Deutsch aus, sofern Google meint, es sei sinnvoll, auf eine Frage mit einem solchen Text zu antworten. Das sei vor allem bei besonders komplexen Fragen der Fall, sagt Google. Andernfalls bekommt der Fragestellende wie bisher eine Liste mit Links und Vorschauen. Die KI-Übersichten erscheinen oberhalb weiterführender Links, beinhalten aber auch Links zu den Quellen. Werbung wird es zunächst innerhalb der KI-Antworten nicht geben, drumherum gibt es jedoch wie üblich Platz für Anzeigen und gesponsorte Suchergebnisse, auch bei der KI-Suche: Google bringt die AI Overviews nach Deutschland.
Der US-Flugzeugbauer Boeing hatte sich letztes Jahr schuldig bekannt, US-Behörden über ein Avionik-System in die Irre geführt zu haben. Probleme damit führten zu zwei Abstürzen und 346 Toten. Doch jetzt wird berichtet, dass Boeing sein Geständnis zurückziehen will, um eine mögliche mildere Strafe seitens des neuen US-Justizministeriums unter Donald Trump zu erreichen. Denn das Verfahren ist weiterhin nicht abgeschlossen, und die neue US-Regierung untersucht derzeit etliche noch anhängige Fälle. Momentan verhandeln der Flugzeugbauer und das Justizministerium noch über Änderungen an dem Deal, der am 11. April dem zuständigen Richter vorgelegt werden soll: Boeing will Schuldgeständnis an tödlichen 737-MAX-Abstürzen wohl zurückziehen.
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Wenn sich die Bedingungen verbessert haben, soll die Spectrum-Rakete von Isar Aerospace so bald wie möglich von einem Standort auf der zugefrorenen Insel Andøya in Norwegen aus starten. Dort wurde ein Weltraumbahnhof für kleine, kommerzielle Raketen gebaut. Spectrum ist die erste Rakete, die diesen Versuch unternimmt. Bei diesem ersten Start sind noch keine Satelliten an Bord, da der Erfolg alles andere als garantiert ist. Alle Beteiligten gehen von einer Explosion der Rakete aus. Unabhängig davon, ob er gelingt oder scheitert, läutet der Startversuch eine wichtige Phase ein, denn Europa versucht, eine eigene private Raketenwirtschaft aufzubauen: Teststart von Isar Aerospace könnte Europas kommerzielle Raumfahrt revolutionieren.
Verschlüsselung ist nicht nur etwas für Spione oder Dissidenten – Verschlüsselungsalgorithmen stecken in jeder Browser-Session, jedem Internet-Kauf und Bezahlvorgang und jedem eingespielten Patch. Allerdings beruht die klassische Kryptografie im Kern auf mathematischen "Einwegfunktionen". So lassen sich zwei Primzahlen zwar leicht miteinander multiplizieren, es ist aber sehr schwer, aus dem Ergebnis wieder auf die Primzahlen zurückzurechnen. Spätestens dann, wenn es praktisch einsetzbare Quantencomputer gibt, gilt diese Annahme aber nicht mehr. Abhörsicher ist es dann nur noch mit Quantenkryptografie, aber diese ist aufwändig und besitzt eine begrenzte Reichweite. Doch jetzt hat ein chinesischer Mini-Satellit Quantenschlüssel über 12.000 km gesendet.
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Unterhändler von CDU, CSU und SPD wollen das Deutschlandticket im Nahverkehr langfristig sichern. Der Fahrausweis soll jedoch 2027 teurer werden. Aus Kreisen der Arbeitsgruppe Verkehr und Infrastruktur, Bauen und Wohnen ist zu erfahren, dass der bisherige Preis des Deutschlandtickets von 58 Euro im Monat 2025 und 2026 beibehalten wird. Doch 2027 steigt der bereits Anfang 2025 um 18 Prozent erhöhte Preis wohl erneut. Vorgesehen ist dazu ein fester Schlüssel zu den Anteilen der Nutzer, des Bundes sowie der Länder. Das beliebte Öffi-Abo könnte 2027 also deutlich teurer werden. Über den Vorschlag der Arbeitsgruppe beraten nun die Chefverhandler der Parteien. Das ist Teil der aktuellen Koalitionsverhandlungen: Deutschlandticket soll weiterlaufen, aber teurer werden.
In Bildschirmen von Notebooks, Tablets, Monitoren und TV-Geräten kommen neue Techniken zum Einsatz. Dafür denken sich Marketingleute attraktive Bezeichnungen aus: Der Begriff Tandem-OLED suggeriert doppelte Helligkeit und ein Mini-LED-Panel deutet auf selbstleuchtende LED-Pixel hin. Ersteres stimmt jedoch nicht so ganz und letzteres gar nicht. Immerhin: IGZO- oder Oxid-LCDs leuchten heller als ihre Vorgänger. Dabei geht es um Dünnfilm-Transistoren (Thin Film Transistors/TFT), die auch in den Verfahren Low Temperatur Polysilicon (LTPS) und Low Temperature Polycrystalline Oxide (LTPO) entstehen. Welche Vorteile die neuen Bauformen von OLED- und LCD-Panels tatsächlich bringen, klären wir im Bit-Rauschen, dem Prozessor-Podcast: Technik für brillante Monitore und Displays.
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Auch noch wichtig:
- Union und SPD haben zur Innen- und Rechtspolitik eine lange Wunschliste – mit einem klaren Trend. Sie verlangen mehr Überwachung und mehr digitale Befugnisse für Behörden: Schwarz-Rot will Überwachungsbefugnisse massiv ausweiten.
- Amazon soll seine Rekordstrafe für Datenschutzverletzung zahlen, sagt das Verwaltungsgericht Luxemburgs. Das sind 746 Millionen Euro für den DSGVO-Verstoß: Luxemburger Gericht bestätigt Rekordstrafe für Amazon.
- Mit iOS 18.4 und einer neuen Firmware bekommen die AirPods Max endlich USB-Audio. Für Analogverbindungen verkauft Apple eine neue Strippe. Es ist die Rückkehr des Klinkensteckers: USB-C-Audiokabel von Apple.
- Mit Ranging Mode (R-Mode) treibt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt mit Partnern eine Alternative zu satellitengebunden Navigationssystemen voran: EU-Forscher entwickeln satellitenunabhängiges Navigationssystem ohne GPS.
- Im Dezember legte das BSI das Botnet Badbox lahm. Der Nachfolger Badbox 2.0 infiziert eine Million IoT-Geräte: Eine Million infizierte Geräte im Botnet Badbox 2.0.
- Es liegt ein angeblich finales Papier der CDU/CSU-SPD-Arbeitsgruppe Digitales vor. Von einem Digitalministerium ist keine Rede mehr bei den Koalitionsverhandlungen: Digitalministerium gestrichen?
- Hat es einen IT-Sicherheitsvorfall bei Oracle gegeben? Sicherheitsforscher sagen ja, Medienberichten zufolge dementiert Oracle eine Attacke. Zuvor wurde Oracle angeblich gehackt: Nutzerdaten im Darknet zum Verkauf.
- Die NASA will weiterhin, dass Boeing Menschen zur ISS transportiert. Eventuell muss sich der Starliner in einem weiteren unbemannten Testflug beweisen: Boeing muss möglicherweise weiteren Starliner-Testflug durchführen.
- Fans der besten Apple Watch mussten 2024 stark sein: Es gab nur eine neue Farbe, sonst nichts. Werden sie diesen Herbst mit der Ultra 3 entschädigt? Bessere Funkausstattung für Apple Watch Ultra 3 – und hoffentlich Blutdruckmessung.
- Künstliche Gravitation ist in der Science-Fiction alltäglich. Doch wie realistisch sind diese Ansätze und wie könnte Schwerkraft im All wirklich funktionieren? Das zeigt ein Video: Künstliche Gravitation in Science Fiction – wie realistisch ist das?
- Weniger als eine Woche nachdem Samsung einen zweiten Geschäftsführer benannt hat, ist mit Han Jong-hee der Dienstältere an einem Herzinfarkt gestorben: Nur wenige Tage nach Rückkehr zur Doppelspitze ist Co-CEO von Samsung gestorben.
- Auf dem Roten Planeten waren die Voraussetzungen für die Entstehung von Leben wohl noch besser als angenommen. Darauf deuten nun entdeckte Moleküle hin. Sind das Spuren von Leben? Bislang längste organische Moleküle auf Mars entdeckt.
(fds)