Lebenslauf mit KI-Hilfe: Firmen erhalten immer mehr irrelevante Bewerbungen

Weil immer öfter KI bei Bewerbungsunterlagen mithilft, versinken deutsche Firmen in irrelevanten Bewerbungen. Geeignetes Personal lässt sich so schwerer finden.

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Zwei Personen geben sich die Hand

(Bild: SFIO CRACHO/Shutterstock.com)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Deutsche Unternehmen wenden für jede ausgeschriebene Stelle im Durchschnitt 9,91 Arbeitstage auf, um irrelevante Bewerbungen auszusortieren. Das geht aus einer Studie des Marktforschungsunternehmens Censuswide im Auftrag der HR-Firma Remote hervor. Hintergrund dieser Zahl ist den Studienautoren zufolge ein hohes Aufkommen an Bewerbungsunterlagen, die mit KI-Unterstützung entstanden sind. Für viele Unternehmen sei es deshalb nötig, die Zeit zur Sichtung zu verkürzen. Dadurch erhalte nicht jede Bewerbung ausreichend Aufmerksamkeit, was die Suche nach qualifizierten Kandidaten erschwere.

Knapp 30 Prozent der befragten Führungskräfte geben an, durch eine hohe Anzahl an Bewerbungen für ausgeschriebene Stellen belastet zu sein. Trotz des starken Bewerberaufkommens sei es für etwa 40 Prozent der Unternehmen schwierig, qualifizierte Kandidaten für die vakanten Positionen zu finden. Gleichzeitig erhielten mehr als drei Viertel der Unternehmen in den vergangenen sechs Monaten KI-generierte Bewerbungsunterlagen mit falschen Informationen. Daher reduzierten rund 40 Prozent der Betriebe die Sichtungsdauer der Unterlagen.

Aus diesen Zahlen folgern die Studienautoren, dass sich viele Jobsuchende mit KI-gestützten Unterlagen auf eine Vielzahl von Stellen bewerben, um ihre Chancen auf eine Einstellung zu erhöhen. Allerdings sei es für Bewerber dadurch schwerer, aus der Masse hervorzustechen, zumal die Betriebe zunehmend automatische Auswahlverfahren verwenden. Weiterhin berichten über 70 Prozent der Befragten von einem Anstieg an unqualifizierten Bewerbern. Mehr als 90 Prozent der Führungskräfte sehen darin ein erhebliches Problem für das eigene Unternehmen.

Die Gegenmaßnahmen der deutschen Unternehmen fallen unterschiedlich aus. Rund ein Viertel von ihnen setzt auf ein Pre-Screening der Unterlagen, um die enthaltenen Informationen zu überprüfen. Etwa 30 Prozent arbeiten mit externen Personalfirmen zusammen, die den Recruitingprozess übernehmen. Rund ein Drittel der befragten Führungskräfte gibt an, Qualifikationsanforderungen für die ausgeschriebenen Stellen neu bewerten zu wollen. Ein weiteres Drittel verwendet KI-Anwendungen, um die hohe Zahl an KI-gestützten Bewerbungen zu bewältigen und eine Vorauswahl zu treffen.

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Für die Studie befragten die Forscher rund 4100 Führungskräfte mit Personalverantwortung aus zehn unterschiedlichen Ländern, etwa 500 von ihnen sind in deutschen Unternehmen tätig. Trotz eines anhaltenden Fachkräftemangels ging die Zahl der ausgeschriebenen Stellen in der IT-Branche zuletzt zurück, bei C-Level-Positionen waren es 2024 rund 50 Prozent weniger. Zudem zeigte eine Analyse der Jobplattform Indeed, dass nicht einmal jede zehnte Ausschreibung für IT-Jobs eine Gehaltsangabe enthält.

(sfe)