Erste Berechnungen: 700 Dollar mehr für ein iPhone wegen Trump
Erste Analysten versuchen, zu ergründen, was Trumps neue Zölle für Apples Kalkulation bedeutet. Mancher ist pessimistisch.
Wird das iPhone zum teuren Vergnügen?
(Bild: Sebastian Trepesch)
Das iPhone ist ein internationales Produkt. Komponenten werden in zahlreichen Ländern gefertigt – darunter Taiwan oder Deutschland –, um dann in China oder Indien zusammengesetzt zu werden. Die neuen Zölle der US-Regierung unter Donald Trump werden somit für Apple zum echten Problem. Kämpfte der Konzern in der ersten Amtszeit noch gegen einen US-Handelskrieg mit China an, scheint nun die ganze Welt betroffen zu sein. Die Strategie, etwa verstärkt in Indien zu fertigen, geht nicht mehr auf. Die Frage ist nun, was das für die iPhone-Preise bedeutet, insbesondere im immer noch wichtigsten Markt, den USA – und damit Apples Heimat selbst. Während erste Analysten nach Bekanntgabe der Zolltarife meinten, das sei alles nicht ganz so schlimm, kamen über das Wochenende neue Horrorzahlen herein.
Apple kann Lieferkette nicht umziehen
So rechnet die Investmentfirma Rosenblatt Securities damit, dass der Preis für das teuerste iPhone 16 (Pro Max mit 1 TByte) von derzeit 1600 US-Dollar auf 2300 Dollar ansteigen könnte, sollte Apple nicht Teile seiner Marge aufgeben. Insgesamt schätzt man Preiserhöhungen um bis zu 43 Prozent. Aus einem iPhone 16 Pro könnten 1400 statt 1000 Dollar werden, aus einem iPhone 16e 850 statt 600 Dollar. Um die Zölle weitgehend auszugleichen, müsste der Konzern wohl im Schnitt um mindestens 30 Prozent erhöhen, so Marktexperten, also nicht ganz so massiv.
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Eine direkte Alternative hat Apple nicht, außer der Konzern kommt mit der Trump-Regierung überein. Zwar könnte er in den USA eine Endmontage aufbauen – wie es Apple und seine Übernahme Next einst hatten –, doch Komponenten kommen immer noch aus aller Herren Ländern, denn in den USA fehlt schlicht die Lieferkette.
Höhere Arbeitskosten
Auch die Arbeitskosten sind höher, was die Zölle wohl nicht übersteigt, aber das hypothetische US-iPhone eben nicht billiger macht. Vietnam hat es mit 46 Prozent besonders erwischt, China mit 54 Prozent noch mehr. Indien wird mit 26 Prozent noch vergleichsweise sanft behandelt.
Das Wall Street Journal hat unterdessen noch etwas genauer gerechnet. Die beauftragte Analysefirma TechInsights kommt zum Schluss, dass die reinen Hardwarekosten von einem iPhone 16 Pro von 550 auf 850 Dollar steigen könnten. In China sollen pro montiertem iPhone 30 Dollar anfallen, in den USA könnten dies laut TechInsights bis zu 300 Dollar sein.
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(bsc)