Firefox handelt: Schluss mit der Verwirrung um Add-on-Datenerhebung

Wer eine Firefox-Erweiterung installiert, muss zuvor einer etwaigen Datenerhebung zustimmen. Doch bislang funktionierte die Abfrage laut Mozilla nur schlecht.

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Firefox-Symbol auf einem Smartphone. Hintergrund ist lila.

(Bild: David Esser/Shutterstock.com)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Ein standardisierter Dialog für alle Firefox-Erweiterungen: Mozilla ändert die Abfrage zum Zugriff auf Daten grundlegend. Schon jetzt müssen alle Erweiterungen angeben, welche Informationen des jeweiligen Nutzers sie erheben. Wie sie diesen Dialog gestalten, ist jedoch jedem Anbieter eines Firefox-Add-ons (addons.mozilla.org – AMO) selbst überlassen. Entsprechend unterschiedlich sehen sie aus – was für Anwender verwirrend ist, aber auch das Firefox-Team selbst viel Arbeit kostet.

Erweiterungen für den Browser sind so beliebt wie potenziell gefährlich: Prinzipiell können sie alle Informationen, die ein Nutzer eingibt, auslesen. Entsprechend müssen Anwender schon vor der Installation eines Add-ons wissen, welche Daten sie preisgeben wollen – je nachdem, wie sehr sie dem Anbieter vertrauen. Folglich sind die Richtlinien für Entwickler von Erweiterungen umfangreich. Firefox betont in ihnen zudem, dass der Nutzer selbst stets die Kontrolle über seine Daten behalten müsse und die Erhebung transparent geschehen müsse. Das gilt nicht nur für Firefox: Die Kontroverse rund um die PayPal-Tochter Honey führte die Bedeutung solcher Richtlinien für Add-ons erneut vor Augen.

Laut Mozilla selbst entspreche der resultierende Dialog beim Installieren bislang aber teilweise nicht diesem Standard von Kontrolle und Transparenz: Die Unterschiede würden die Nutzer verwirren. Hinzu kommt, dass das Mozilla-Team alle in Firefox angebotenen Erweiterungen sowie neue Versionen dieser prüfen muss. Da es keinen Standard für die Datenabfrage gibt, gestaltet sich diese Prüfung folglich aufwendiger. Schließlich ist auch von den Entwicklern selbst Mehrarbeit gefragt, wenn sie eigenständig entscheiden müssen, wie sie den Dialog so gestalten wollen, dass sie den Richtlinien Mozillas entsprechen.

Künftig sollen Entwickler die von ihrer Erweiterung benötigten Datenabfragen schlicht in der Manifest-Datei angeben können. Anschließend erstellt der Browser selbst aus diesen standardisierten Angaben einen Dialog, der sich in Folge nicht von einem Add-on zum nächsten unterscheidet. Ferner können Programmierer angeben, welche optionalen Informationen sie vom Anwender gerne erheben wollen – zum Beispiel zur Leistungsmessung der Erweiterung. Bei der Installation können Nutzer diese Optionen einzeln ein- oder ausschalten. Schließlich sollen die Add-ons schon auf ihrer AMO-Seite aufführen, welche Informationen sie benötigen.

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Der Zeitplan zur Einführung des neuen Systems steht noch nicht fest: In der Ankündigung gibt Mozilla an, dass es noch 2025 starten soll. Allerdings sollen zuerst die Nightly-Versionen des Browsers die neuen Dialoge unterstützen. Um den Entwicklern den Umstieg möglichst einfach zu machen, will Mozilla die existierenden WebExtensions permissions APIs so erweitern, dass sie die neuen optionalen Datenerhebungen ebenfalls umfassen. Ferner können Add-on-Programmierer an einer eigens eingerichteten Umfrage teilnehmen. Darin können sie ihren bisherigen Prozess für diese Dialoge angeben und erläutern, wie sie mit Datenabfragen generell umgehen.

(fo)