Die Produktwerker: Product Owner im Wandel – Veränderung der Rolle meistern
Rollen verändern sich im Laufe der Zeit; so auch die Rolle als Product Owner. Den Umgang damit diskutiert Dominique Winter mit Annette Greil und Maik Seyfert.
- Dominique Winter
- Annette Greil
- Maik Seyfert
Die Verantwortung als Product Owner ist nicht mehr das, was sie mal war – und genau darin liegt die Herausforderung, denn Veränderung passiert. Sie kommt schleichend, manchmal unbemerkt, manchmal mit Ansage. In jedem Fall aber erfordert sie Orientierung, Mut und die Bereitschaft, sich selbst zu hinterfragen.
In dieser Podcastfolge spricht Dominique Winter mit Annette Greil, Verantwortliche für die Rossmann-App, und Maik Seyfert, Agile Coach bei Metro.digital, über diesen Wandel – und darüber, wie man ihn aktiv gestalten kann. Die Veränderung betrifft dabei nicht nur Aufgaben, sondern das gesamte Selbstverständnis der Rolle. Während Product Owner früher stark in der Delivery verankert waren, verschiebt sich der Schwerpunkt zunehmend in Richtung Discovery, Strategie und Business-Verantwortung.
Neue Erwartungen an Product Owner
Das klingt erst einmal nach einem echten Upgrade. Doch mit der erweiterten Verantwortung kommen auch neue Erwartungen – und nicht selten Unsicherheit. Gerade wenn eine Organisation alte Strukturen aufbricht, entstehen Freiräume, die zwar viel Potenzial bieten, aber auch überfordern können. Denn: Nur weil man offiziell mehr entscheiden darf, heißt das nicht, dass man automatisch auch die Sicherheit hat, diese Entscheidungen zu treffen. Vergangenes Verhalten, kulturelle Prägung und gewachsene Erwartungen wirken oft lange nach.
Viele Product Owner müssen sich erst wieder zutrauen, wirklich agil zu arbeiten – gerade wenn sie aus stark regulierten oder hierarchischen Kontexten kommen. Was hilft, ist nicht nur methodisches Know-how, sondern auch ein Bewusstsein für die eigenen Stärken. Wenn man weiß, wie man tickt, kann man besser mit Unsicherheit umgehen. Tools wie der Gallup Strengths Finder oder persönliche Reflexionsformate (vgl. dazu auch die Podcastfolge "Sei dein eigenes Produkt") können hier wertvolle Unterstützung sein.
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Das Umfeld als Teil des Veränderungsprozesses
Doch Veränderung lässt sich nicht allein stemmen. Die Verantwortung als Product Owner entwickelt sich in einem Umfeld weiter – und dieses Umfeld muss mitziehen. Teams, Stakeholder, Führungskräfte: Alle sind Teil des Veränderungsprozesses. Das bedeutet nicht nur neue Absprachen und Verantwortlichkeiten, sondern auch das Aushalten von Reibung. Widerstände gehören dazu – und sie sind oft kein Zeichen von Ablehnung, sondern Ausdruck von Unsicherheit. Was es braucht, ist Kommunikation auf Augenhöhe und die Bereitschaft, sich gemeinsam auf Neues einzulassen. Veränderung gelingt nicht durch starre Frameworks oder das bloße Umbenennen von Rollen. Sie braucht Begleitung, Reflexion – und vor allem Zeit. Workshops, Coachings, Community-Formate oder interne Netzwerke können dabei helfen, einen stabilen Rahmen zu schaffen, in dem Entwicklung möglich ist.
Der wichtigste Rat von Annette Greil und Maik Seyfert: Ruhe bewahren. Nicht jede Veränderung ist sofort greifbar – aber sie ist eine Chance. Für persönliches Wachstum, für bessere Produkte und für eine stärkere Verbindung zwischen Technik, Business und Kunden. Am Ende ist es keine Frage, ob sich die Rolle des Product Owners verändert. Die Frage ist, wie wir damit umgehen. Wer neugierig bleibt, reflektiert und bereit ist, dazuzulernen, kann aus dem Wandel einen echten Entwicklungsschub machen. Für sich selbst – und für das ganze Produktteam.
Die aktuelle Ausgabe des Podcasts steht auch im Blog der Produktwerker bereit: "Product Owner im Wandel: Wie du die Veränderung der Rolle meisterst".
(mai)