Bit-Rauschen: Zoll-Chaos zwingt Chipfirmen auf Amerikakurs

Trumps Zölle verunsichern auch die Halbleiterwelt. Intel macht Altera zu Geld. Google schließt zu Nvidias KI-Beschleuniger auf.

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Inhaltsverzeichnis

Die erratische Zollpolitik der Trump-Administration in den USA versetzt die global vernetzte Halbleiterbranche in große Aufregung. Auf Strafzölle folgen Gegenzölle, noch höhere Strafzölle, Ausnahmen, vorübergehende Außerkraftsetzung und sich widersprechende Aussagen unterschiedlicher Regierungsvertreter. Auch wir können bei diesem Tempo nicht mehr folgen und nur mit dem Kopf schütteln. Deshalb lassen sich die Auswirkungen mit Stand 16.4.2025 bislang kaum abschätzen.

In einer Panikreaktion hatten PC-Hersteller wie Asus, Dell, Framework, Lenovo und Razer vorübergehend den Verkauf in den USA gestoppt, denn die meisten Geräte laufen in China vom Band. Bei der US-Einfuhr wären dann 125 Prozent Zoll zu bezahlen gewesen, den die Importeure auf die Verkaufspreise für Endkunden aufschlagen. Auch Taiwan mit seinen zahlreichen Halbleiterwerken wäre mit einem Zollsatz von 32 Prozent stark betroffen gewesen. Vermutlich haben die amerikanischen Firmenbosse direkt im Weißen Haus interveniert, sodass in Folge nicht nur Handys und Computer, sondern auch Halbleiter, Solarzellen, Bildschirme und Speicherhardware von den Zöllen (vorerst) ausgenommen sind.

Prozessorkolumne Bitrauschen

Nvidia-CEO Jensen Huang konnte nach einem Dinner in Trumps Nebenamtssitz Mar-a-Lago in Florida ein für China drohendes Verkaufsembargo für den dort begehrten KI-Rechenbeschleuniger H20 abwenden. Dabei handelt es sich um eine abgespeckte Variante des leistungsstärkeren H100-Chips, um die US-Exportrestriktionen zu erfüllen. Allerdings muss Nvidia dafür künftig eine Lizenz von der US-Regierung erwerben, die im ersten Quartal satte 5,5 Milliarden US-Dollar kostet.

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